In ihrem tiefausgeschnittenen Glitzerkleid zog die Vizekanzler-Gattin alle Blicke auf sich.
Das Wetter hat gehalten: Rechtzeitig zum Beginn des Sommerballs der Spanischen Hofreitschule in Wien hat sich am Freitagabend der graue Himmel aufgeklart. Somit konnten die Gäste und Promis der "Fete Imperiale" bedenkenlos über den am Michaelerplatz ausgelegten "Green Carpet" spazieren.
Die Fete, die von Hofreitschulen-Chefin Elisabeth Gürtler ins Leben gerufen wurde und der Traditionsinstitution willkommene Zusatzeinnahmen beschert, findet heuer bereits zum neunten Mal statt. Wie gewohnt gab es vor der eigentlichen Eröffnung das Paradieren über den roten Teppich, der hier einmal mehr grün war.
Dabei bildete sich beim Schaulauf ein regelrechter Stau, wurden doch alle Besucher traditionsgemäß von Gürtler und Haus-Geschäftsführer Erwin Klissenbauer persönlich begrüßt. Auf der Gästeliste standen auch Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gemeinsam mit Ehefrau Philippa. Und sie war es auch, die mit ihrem Kleid reichlich Blicke auf sich zog. In einem goldenen Glitzerkleid mit tiefem Vorder- und Rückenausschnitt war die Viztekanzlergattin eines der modischen Highlights der Fete Imperiale.
Minister im Selfie-Rausch
Neben Strache zeigten sich auch Schauspielerin Christiane Hörbiger und Sängerin Marika Lichter den Fotografen ebenso wie Operettenliebling Harald Serafin oder Fußballlegende Herbert Prohaska.
Letzterer meinte, es gebe dank des ersten WM-freien Tages "nichts Besseres, als beim Ball von Frau Gürtler zu sein". Die Veranstaltung sei sehr wohl ein würdiger Ersatz für das Fußball-Großevent, "denn so viele tolle Spiele haben wir ja noch nicht gesehen". Gery Keszler sprach vom "schönsten Ball im ganzen Jahr, weil da der Life Ball grad vorbei ist. Tiefenentspannter kann man gar nicht sein".
Alfons Haider, Operngröße Michael Schade und Violinistin Barbara Helfgott fanden ebenfalls ihren Weg über den Green Carpet. Sie werden später Teil der feierlichen Eröffnung sein. An Politikprominenz ließen sich vorerst u.a. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (beide ÖVP) blicken, sowie Außenministerin Karin Kneissl. Die hatte augenscheinlich sehr viel Spaß auf dem Ball. Neben einem Tänzchen mit ihrem Verlobten, machte sie auch Selfies mit Strache und Philippa. Als spezieller Gast kam die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Ihr wird im Rahmen der Eröffnung der "Prix d'Ecole Espagnole d'Equitation de Vienne" für ihre Verdienste rund um den Reit- und Pferdesport verliehen.
Feierliche Eröffnung
Mit vier walzenden Pferden, einem "Interview" zwischen Mensch und Tier und viel Europa hat die neunte Fete Imperiale in der Spanischen Hofreitschule am Freitagabend aufgewartet. 2.000 Gäste ließen sich den Sommerball in der mit schwarz-weißen Karos ausgelegten Winterreitschule nicht entgehen. Dank ausbleibender Hitze hatte die Klimaanlage diesmal nicht viel zu tun.
Nach dem Schaulauf samt Promi-Beteiligung am "Green Carpet" startete um 21.45 Uhr schließlich die feierliche Eröffnung der Fete. Wegen der bevorstehenden EU-Ratspräsidentschaft Österreichs stand das Event heuer ganz im Zeichen Europas. Die Debütantinnen trugen folglich blaue Schärpen mit goldenen Sternen. An der Decke der ehrwürdigen Halle drehten sich ebenfalls projizierte Sterne. Und am Schluss des rund dreiviertelstündigen Spektakels erklang schließlich die Europahymne.
Davor ließ man sich zwecks Unterhaltung der Besucher ein paar Showelemente einfallen. Moderator Alfons Haider "interviewte" den Hengst Maestoso Superba per "Live-Schaltung". Sprich: Dank kurzer an die Leinwand geworfener Clips des offenbar gerade Futter kauenden Lipizzaners, der von einer Männerstimme "synchronisiert" wurde, ergab sich mehr oder weniger ein "Gespräch". Ganz entzückt war das Publikum auch von den "Inflatable Horses" - vier von innen beleuchteten Riesen-Pferdeluftballons, die dank menschlicher Führung Walzer tanzten und zum Radetzkymarsch durch den Saal galoppierten.
Preis für deutsche Verteidigungsministerin
Inzwischen Tradition hat bei der Fete auch die Verleihung des "Prix d'Ecole Espagnole d'Equitation de Vienne" für Verdienste rund um den Reit- und Pferdesport. Er ging dieses Jahr an die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die sich sichtlich freute und zugleich bedauerte, dass Deutschland über keine Kavallerie mehr verfüge: "Ich würde sie hegen und pflegen." Sie würdigte die "fantastischen Lipizzaner" und versicherte: "Ich kann mich nur verbeugen vor dieser Tradition."