Er will weiter recherchieren bis das "Glumpert" zurückgestellt wird.
Anlässlich der bevorstehenden "Airpower 2011" hat der Grüne-Abgeordnete Peter Pilz am Mittwoch vor dem Fliegerhorst in Zeltweg wiederholt öffentlich Kritik am Kauf der Eurofighter geübt. Für ihn ist das System "nicht betriebssicher". Bereits zwei der neu gekauften Abfangjäger seien flugunfähig, weil sie "kannibalisiert", also als Ersatzteilelager verwendet werden. Damit seien bereits 210 Mio. Euro zu Schrott geworden, so der Mandatar.
"R.I.P."-Schilder auf Kampfjets
Bundesheer-Techniker hätten schon Schilder mit der Aufschrift "R.I.P." an den ausgeschlachteten Eurofightern montiert, wusste Pilz zu berichten. Seit vergangenen Freitag sei die Luftraumüberwachung in Österreich von der Saab 105 abhängig, da die "ein bis drei" flugfähigen Eurofighter statt zur Sicherheit der Nation für den Kunstflug bei der "Airpower" abgestellt seien, wetterte der Abgeordnete: "Das System ist im Grunde zusammengebrochen, die Ersatzteile gehen aus und pro Jahr wird ein Eurofighter ausgeschlachtet."
In der Vorwoche hatte Pilz mit Daten aufgewartet, denen zufolge es seit 2008 68 Notfälle und zahlreiche technische Gebrechen
bei den 15 Flugzeugen gegeben habe, darunter seien Computerausfälle, Treibstoffprobleme sowie Notlandungen wegen Absturzgefahr gewesen.
Das "Dümmste, was man tun kann"
Als das "Dümmste, was man tun kann", bezeichnete Pilz den Kauf der ersten Tranche eines Modells. Kein anderes Land Europas habe "Prototypen" in Betrieb, alle hätten Modelle aus der zweiten oder dritten Baureihe gewählt. Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) hatte bei seinem Eurofighter-Deal unter anderem auf die Modernisierung der Flieger von Tranche 1 auf Tranche 2 verzichtet.
Er sei erst am Anfang der Recherchen rund um das Thema Eurofighter und werde weitermachen, bis das "Glumpert" nach Deutschland zurückgestellt werde, so Pilz.