Pilz warnt Innenminister:

'Notfalls lassen wir Kickl vorführen'

01.07.2018

Vor Beginn des BVT-U-Ausschusses startet Aufdecker Peter Pilz Angriffe gegen die FPÖ.

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© TZOE/Fuhrich
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Aufdecker Peter Pilz droht in ÖSTERREICH Zeugen, die den BVT-U-Ausschuss schwänzen wollen, mit der Vorführung. Diese Woche gibt es die ersten Ladungen.

ÖSTERREICH: Gibt es kommende Woche erste Zeugenladungen für den BVT-U-Ausschuss?

Peter Pilz: Wir sind startklar. Ich halte es für sinnvoll, dass wir mit dem Komplex „Freiheitlicher Überfall auf das BVT unter Führung von Kickl und Goldgruber“ beginnen. Wir laden die Zeugen jetzt – aussagen werden sie im Herbst.

ÖSTERREICH: Sie sprechen wirklich von einem Überfall?

Pilz: Das war ein wirklicher Überfall. Jetzt geht es darum: Wer hatte die Finger im Spiel? Und um die Rolle des Innenministers und der FPÖ. Natürlich müssen wir bei der von einem FPÖ-Funktionär geführten Ein­satzgruppen zur Bekämpfung der Straßenkriminalität begin­nen. Hier wurde die Staatsanwältin überrumpelt.

ÖSTERREICH: Welche Zeugen werden Sie laden?

Pilz: Zuerst einmal die Opfer, die Beamtinnen und Beamen des BVT, die völlig überrascht worden sind.

ÖSTERREICH: Aber wohl auch Innenminister Kickl, General­sekretär Goldgruber usw.

Pilz: Selbstverständlich. Und wer nicht freiwillig kommt, da haben wir schon Mittel, die Aussage sicherzustellen.

ÖSTERREICH: Sie können Zeugen notfalls vorführen lassen?

Pilz: Genau.

ÖSTERREICH: Sie sprechen von Überfall – manche von Putsch.

Pilz: Ich würde es nicht als Putsch bezeichnen, sondern als einen gezielten politischen Angriff von außen. Als klassische Umfärbung – und das ist ja das Unverschämte: Ein ÖVP-Geheimdienst soll zu einem FPÖ-Geheimdienst werden.

ÖSTERREICH: Worum ging es der FPÖ noch?

Pilz: Der angreifende Trupp wusste, dass alle Daten des Verfassungsschutzes dort auf einem einzigen Server liegen. So wurde versucht, Zugriff auf alle Daten und fast 800 E-Mail-Accounts von Beamten des Verfassungsschutzes BVT zu bekommen – das ist entscheidend. Die FPÖ-Leute könnten ihre Kameraden dann warnen: „Pass auf, bei euch in der Burschenschaft und in der Neonazipartie, da ist ein Informant des BVT.“(gü)

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