Pinkls Millionen-Vertrag müsse der Hypo-Aufsichtsrat nun auf alle rechtlichen Möglichkeiten abklopfen, heißt es seitens der Regierung.
Die Empörung über die Millionen-Abfindung für den scheidenden Chef der Hypo Group Alpe Adria, Franz Pinkl, hat nun eine weitere Facette. Es geht um die riesigen Beträge, die Pinkl während seiner 9 Monate bei der inzwischen notverstaatlichten Hypo für Berater ausgegeben hat. Laut BZÖ-Generalsekretär Stefan Petzner summiert sich das auf 50 Mio. Euro. „Ich weiß das aus verlässlicher bankinterner Quelle. Es wurde versichert, dass es dazu schriftliche Unterlagen gibt“, so Petzner.
„Hoher Beratungsbedarf.“
Seitens der Hypo heißt es,
es habe 2009 einen erhöhten Beratungsbedarf gegeben. Hintergrund sei das
Restrukturierungsprogramm, das jedoch vom Ex-Haupteigentümer, der BayernLB,
in Auftrag gegeben worden sei, und nicht von Pinkl. Die von Petzner genannte
Summe sei aber „bei Weitem überzogen“.
Verwunderung über die extrem hohen Beraterkosten bei der Hypo in den letzten Monaten war auch aus Aufsichtsratskreisen verlautet. Dass Pinkl sich gerne teuer beraten lässt, stellte er schon bei seinem Vor-Arbeitgeber, der Volksbank AG, unter Beweis. Hier soll er mehr als 90 Mio. für Consulter ausgegeben haben.
Musterprozess in Prüfung
Dass Pinkl nun auch noch Anspruch
auf Auszahlung seines 4,5-Mio.-Hypo-Vertrags haben soll, sei
„ungeheuerlich“, so Petzner. „Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, das
anzufechten“, so Petzner zu ÖSTERREICH. Eine Anwaltskanzlei soll jetzt einen
Musterprozess prüfen.Petzner sieht gute Chancen, ein solches Verfahren zu
gewinnen.
Um die Auflösung des Pinkl-Vertrags, geschlossen mit der BayernLB, müsse sich der neue Aufsichtsrat kümmern, heißt es seitens der Regierung. Rechtlich sei das genau abzuklopfen. „Wichtig ist, dass für die Hypo nur so viel Steuergeld aufgewendet wird, wie nötig ist, um die Bank in eine gute Zukunft zu führen“, sagt SP-Finanzstaatssekretär Andreas Schieder zu ÖSTERREICH.
Ermittlungen
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt in der
Causa Hypo laut Standard indes jetzt auch gegen den kroatischen Ex-General
Zagorec.