Österreich stürzt ab
PISA-Alarm: Wir können nicht lesen!
06.12.2016
PISA-Studie wird alle drei Jahre durchgeführt. Ergebnis von 2015 wurde gestern präsentiert.
Und das PISA-Debakel geht weiter. Nachdem Österreich 2012 nach Jahren des Misserfolgs endlich einen Aufwärtstrend verzeichnete, geht es dieses Mal wieder bergab. Als „inakzeptabel“ bezeichnet SPÖ-Bildungsminister Sonja Hammerschmid das diesjährige Resultat.
Mädchen und Migranten schneiden schlechter ab
Konkret landet Österreich im Haupttestgebiet Naturwissenschaften auf den geteilten Rängen 18 bis 24. Unsere Schüler erreichen einen Wert von 495 Punkten, elf weniger als 2012. Besser schneiden wir in Mathematik ab (Rang 14-22), katastrophal allerdings bei der Lesekompetenz.
Risikoschüler. In diesem bei uns traditionell schlechtesten Testgebiet liegt Österreich deutlich unter dem OECD-Durchschnitt, 23 % zählen sogar zur Risikogruppe und können nicht sinnerfassend lesen. Insgesamt zählt fast jeder dritte Schüler in Österreich in zumindest einem der Testgebiete als Risikoschüler.
Groß sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Außer beim Lesen schneiden Burschen viel besser ab als Mädchen. Auch Schüler mit Migrationshintergrund hinken bei PISA deutlich hinterher.
Ministerin: „Ergebnisse sind für mich akzeptabel“
ÖSTERREICH: Sie scheinen nicht zufrieden mit dem Ergebnis der PISA-Studie…
Sonja Hammerschmid: Ich habe keinen Anlass zufrieden zu sein, im Gegenteil. Die Ergebnisse sind inakzeptabel. Wir müssen alles daransetzen sofort zu handeln und danach trachten, besser zu werden.
ÖSTERREICH: Wie soll das gelingen?
Hammerschmid: Zum einen geht es hier um Diagnose- und -Fördermaßnahmen. Dazu haben wir für die Pädagogen einen Instrumentenpool entwickelt, den sie sofort anwenden können. Merken sie, dass ihre Kinder bestimmte Kompetenzen nicht haben, ist es wichtig, sofort reagieren zu können. Nur so schaffen wir es, besser zu werden. Zudem wollen wir mit dem Autonomiepaket die Rahmenbedingungen für den Unterricht völlig neu gestalten. Die Pädagogen sollen mehr Gestaltungsspielraum bekommen. (fis)