ÖSTERREICH

Pisa-Chef Haider für zwei Jahre Vorschule

07.12.2007

Günter Haider, Leiter des Projektzentrums für Vergleichende Bildungsforschung (ZVB) spricht sich für zwei Jahre Vorschule aus.

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"Für Kinder, die zu Hause nicht gefördert werden, ist ein Jahr auch zu wenig. Man bräuchte unbedingt zwei Jahre Vorschule", so Haider im Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Samstag-Ausgabe). Darüber hinaus müsste die Ausbildung der Kindergärtnerinnen angehoben, die Gruppengröße im Kindergarten gesenkt werden.

Haider stützt seine Forderung auf Zahlen aus der internationalen Lesestudie PIRLS: Zehn bis 15 Prozent der Eltern fördern ihre Kinder kaum. 63 Prozent der Akademiker unterstützen ihre Kinder intensiv, aber nur 34 Prozent der Pflichtschulabsolventen. "Außerdem sind die Kindergarten-Gruppen zu groß. 15 Kinder pro Kindergärtnerin wären ideal. Zudem müssten die Kindergärtner gemeinsam mit allen anderen Pädagogen an den Universitäten ausgebildet werden", fordert der Bildungsexperte. Konkret wäre eine gemeinsame, zweijährige Grundausbildung auf der Universität nötig, anschließend eine Spezialisierung, je nach Alter der Kinder.

Niedrigere Klassenschülerzahl
Von der Senkung der Klassenschülerhöchstzahl auf den Richtwert 25 erhofft sich der Experte, dass in den Volksschulklassen im Schnitt bald nur 16 bis 18 Kinder unterrichtet werden. "Damit sind wir europaweit sehr gut. Das kann positive Auswirkungen haben, wenn die Lehrer die kleineren Klassen für mehr individuelle Förderung nutzen".

Zur persönlichen Kritik von ÖVP-Politikern und der Behauptung, dass er sich bei PISA verrechnen würde, verweist Haider darauf, dass die Vergleichswerte aus dem internationalen Bericht des australischen PISA-Konsortiums stammen würden. Und in Richtung der Kritiker: "Diese Leute machen sich gar nicht die Mühe, solche Berichte zu lesen. Ich habe mir nicht gedacht, dass sich die mangelnde Lesekompetenz schon so ausgebreitet hat".

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