Neue OECD-Studie

PISA: So lösen unsere Schüler Probleme

01.04.2014

Alltags-Probleme werden nur mittelmäßig gelöst. Buben besser als Mädchen.

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© TZ ÖSTERREICH
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Das richtige Zugticket kaufen, schnellstmöglich mit den Öffis von A nach B kommen, eine Klimaanlage bedienen: Die neue PISA-Studie testete, wie gut Österreichs S´chüler alltägliche Problme lösen können. Das Ergebnis: mittelmäßig. Die 15- bis 16-Jährigen erreichten bei der Erhebung 506 Punkte und liegen damit praktisch genau im OECD-Schnitt (500) bzw. auf Rang 15 der 28 OECD-Länder.

"In Österreich liegen die Leistungen im kreativen Problemlösen im OECD-Durchschnitt. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler sind allerdings etwas niedriger als man angesichts der Ergebnisse in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften erwarten würde", schreibt die OECD in ihrer Ländernote.

Alltagsprobleme lösen
Bei den Problemlösen -Testaufgaben ging es nicht um fachspezifisches Wissen. So mussten etwa an einem virtuellen Fahrscheinautomaten bestimmte Tickets gekauft oder auf einer Straßenkarte die Dauer der schnellsten Route von einem Ort zum anderen herausgefunden werden.

Buben signifikant besser als Mädchen
"Dennoch gibt es in Österreich anteilig weniger leistungsschwache Schülerinnen und Schüler im Bereich Problemlösen als in den meisten anderen OECD-Ländern." In Österreich beträgt der Prozentsatz jener Schüler, die nicht einmal das Basisniveau erreichen, rund 18 Prozent (OECD-Schnitt: 21 Prozent). Zum Vergleich: In Südkorea und Japan sind es jeweils rund sieben Prozent, in Finnland 14 Prozent. Zu den Top-Performern zählen in Österreich wie im OECD-Schnitt elf Prozent der Schüler (Singapur: 29 Prozent, Finnland: 15 Prozent). Burschen schneiden in Österreich signifikant besser ab als Mädchen (plus zwölf Punkte).

"Problemlösen" wird bei PISA nur in unregelmäßigen Abständen getestet. Zuletzt war das 2003 der Fall - Österreich lag damals etwas über dem OECD-Schnitt. Anschließend wurden die Problemlöse-Tests eingestellt, da sie praktisch die gleichen Resultate brachten wie die anderen abgetesteten Bereiche. Die jüngsten Ergebnisse in den PISA-Hauptkategorien Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften waren bereits im Dezember 2013 vorgestellt worden. Österreich lag dabei in der Mathematik signifikant über dem OECD-Schnitt, in den Naturwissenschaften im OECD-Schnitt und im Lesen darunter.

500.000 Schüler getestet

Das von der OECD durchgeführte Programme for International Student Assessment (PISA) ist der größte internationale Schüler-Leistungstest. Für die aktuelle, fünfte Ausgabe wurden 2012 in 65 Ländern (u.a. alle 34 OECD-Staaten) rund 500.000 Schüler des Jahrgangs 1996 in Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften und Problemlösen getestet. In Österreich wurde dafür eine Zufallsstichprobe von rund 5.000 Jugendlichen in knapp 200 Schulen untersucht. Pro Schule wurden maximal 35 Schüler getestet - den Computertest für das Problemlösen absolvierten lediglich höchstens 18 Jugendliche pro Schule, das heißt, dass die Stichprobe nur ca. halb so groß ist wie bei den PISA-Hauptdomänen.

So schnitten die OECD-Länder ab:
Im OECD-Schnitt befinden sich neben Österreich noch Norwegen (503), Irland (498), Dänemark (497) und Portugal (494). Signifikant unter dem OECD-Schnitt liegen etwa Schweden (491), Russland ( 489), die Slowakei ( (483), Polen (481), Spanien (477), Slowenien (476), Ungarn (459) und die Türkei (454), Schlechtestes OECD-Land ist Chile (448), schlechtester EU-Staat Bulgarien (402) und schlechtester Teilnehmerstaat insgesamt Kolumbien (399).

Die besten Nicht-OECD-Länder:
Die besten Ergebnisse wurden im Nicht-OECD-Staat Singapur (562) erzielt, gefolgt von Südkorea (561), Japan (552), Kanada (526) und Australien (523). Im Spitzenfeld der 2012 durchgeführten Erhebung liegen auch die chinesischen Provinzen bzw. Regionen Macao, Hong Kong (je 540) und Shanghai (536) sowie das Nicht-OECD-Land Taiwan (534). Die besten Ergebnisse in Europa lieferten Finnland (523), England (517) und Estland (515). Außerdem liegen noch Frankreich, die Niederlande (je 511), Italien (510), Deutschland, Tschechien (je 509), Belgien und die USA (je 508) signifikant über dem OECD-Schnitt.
 

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