Der ehemalige Innenminister findet die Ankündigung schwarzer Granden, bei der Präsidentenwahl für niemanden stimmen zu wollen, schlecht.
Der Tiroler ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter kritisiert seine Parteikollegen für ihren Aufruf zum Weißwählen bei der bevorstehenden Bundespräsidentenwahl. Platter sieht darin ein "fatales Signal". In seiner Zeit als Innenminister sei das Gesetz fürs Wählen ab 16 beschlossen worden. Welches Signal sei das an die Jugend, wenn jetzt dazu aufgerufen werde, zwar zur Wahl zu gehen, aber weiß zu wählen. "Ich habe hier ein anderes Verständnis", so Platter am Dienstag.
Wähler sind mündig
Die aktive Teilnahme der Bevölkerung
am politischen Prozess sei Voraussetzung für das politische Handeln. Für
Platter seien die Wähler mündig genug. "Hier braucht es keine Wahlempfehlung
in irgendeine Richtung," wurde der Tiroler Landeshauptmann in der "Tiroler
Tageszeitung" zitiert.
Eine Reihe von ÖVP-Politikern hatte angekündigt, bei der Wahl des Bundespräsidenten am kommenden Sonntag weiß zu wählen. Als Weiß-Wähler deklarierten sich der Chef des Parlamentsklubs, Karlheinz Kopf, ÖAAB-Generalsekretär Lukas Mandl sowie von den VP-Klubchefs in den Landtagen Ober- und Niederösterreichs, Thomas Stelzer bzw. Klaus Schneeberger. Ebenfalls keinen der drei Bewerber wählen wird der Salzburger Landesrat Sepp Eisl. Auch der VP-Delegationsleiter im EU-Parlament, Ernst Strasser, will weiß wählen.