Buwog-Prozess wird zur Farce

Plech: Zu "krank" für Prozess, sitzt aber im Gasthaus

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Mit schweigendem Meischi und „krankem“ Plech wird der Buwog-Prozess zur Farce.

Wien. 40 Prozesstage lang war Karl-Heinz Grasser lediglich stummer Zuschauer. Hörte seinen 10 Mitangeklagten bei ihren Ausführungen zu und machte sich eifrig Notizen. Am Dienstag ist es aber auch für den Ex-Finanzminister (FPÖ/ÖVP) so weit: Er muss zu den schweren Korruptionsvorwürfen – es gilt die Unschuldsvermutung – im 180-seitigen Buwog-Akt Stellung nehmen.

Nächste Woche heißt es also Showtime für KHG – auch wenn es dazu schon fast gestern gekommen wäre. Grasser wolle eine zusammenhängende Darstellung der Geschehnisse aus seiner Sicht geben: „Ich bin vorbereitet, aber das wird auf jeden Fall länger als eine Stunde dauern“, warnte er die Richterin vor. Deshalb würde er damit lieber erst nächste Woche starten. „Das ist hier kein Wunschkonzert“, meinte die Richterin lächelnd, gab aber Grassers Wunsch statt.

Farce: Meischberger 
weigert sich zu antworten

Ins Gewicht fallen wird diese kleine Verzögerung wohl auch nicht mehr, ist der Mega-Prozess doch ohnehin schon etwas zur Farce verkommen: Der Hauptangeklagte Grasser spielt seit Prozessbeginn im Dezember (!) nur eine Statistenrolle, Plech erscheint gar nicht mehr (s. Kasten) und Ex-Lobbyist Walter Meischberger, der zehn Tage lang von der Richterin befragt wurde, weigerte sich gestern schlichtweg komplett, auf die Fragen der Staatsanwälte zu antworten.

Plech ist laut Gutachten verhandlungsunfähig

Rechtlich spricht nichts dagegen, doch die Optik ist mehr als schief: Ernst Karl Plech (73) wurde am 7. Juni in einem Gasthaus in der Wiener City gesichtet. Und das, obwohl der im Buwog-Prozess angeklagte Immobilienmakler am 22. Mai in einem Gutachten für verhandlungsunfähig erklärt wurde und schon länger nicht mehr beim Prozess auftauchte.
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