Im neuen Jahr

Poker um die Wahl-Termine

03.01.2015

Gleich vier Bundesländer wählen: Wien, Steiermark, Oberösterreich & Burgenland.

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© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
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„So schnell wie möglich“, will Heinz-Christian Strache in Wien wählen (s. u.). Den Termin für die Landtagswahl gibt es noch nicht. Auch wann die heurigen Urnengänge in Oberösterreich, der Steiermark und im Burgenland stattfinden, steht noch nicht offiziell fest.

Im Hintergrund läuft ein heißer Poker um die Wahltermine – in der Hoffnung von Siegen anderer Partei-Kollegen zu profitieren.

Burgenland
Landeshauptmann Hans Niessl hat sich immerhin schon entschieden: Das Burgenland wählt am 31. Mai. Doch der offizielle Beschluss steht noch aus.

Wien
Entscheidend für Niessl ist, wann Wien wählt. Offiziell wird noch ein Termin im Oktober verlautbart. Doch unter der Hand ist längst klar: Der Urnengang findet schon vor dem Sommer statt. Immer mehr zeichnet sich der 14. Juni ab. SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl hofft, dass der erwartete Niessl-Sieg und der Song Contest im Mai positiv auf die Wiener SPÖ abfärben.

Wählt Wien aber vor dem Burgenland, würde sich die öffentliche Aufmerksamkeit von ZiB-Auftritten bis zu Zeitungsinterviews auf die „Schlacht um Wien“ zwischen Häupl und Strache richten. Hans Niessl hätte das Nachsehen.

Oberösterreich & Steiermark
Diese beiden Bundesländer werden erst im Herbst wählen. Dem OÖ-LH Josef Pühringer (ÖVP) ist es dabei extrem wichtig, schon vor der Steiermark zu wählen. Dort zeichnet sich ein blauer Triumph ab, der Pühringer schaden würde.

Pühringer ist also von Steiermarks SPÖ-LH Franz Voves abhängig. Erst wenn dieser seinen Wahl-Termin festgesetzt hat, wird sich auch Pühringer entscheiden.
 

Strache: "Zuerst Bürgermeister, dann Kanzler"

ÖSTERREICH: In Wien ist von vorgezogenen Wahlen die Rede. Wann würden Sie gerne wählen?
Heinz-Christian Strache: Je schneller desto besser. Die rot-grüne Belastungspolitik der letzten Jahre haben die Wienerinnen und Wiener wirklich satt.

ÖSTERREICH: Wäre es für Sie nicht besser, erst nach der Steiermark zu wählen, wo ein FPÖ-Sieg erwartet wird?
Strache: Wir werden überall einen weiteren Aufwärtstrend für die FPÖ erleben, unabhängig vom jeweiligen Wahltermin.

ÖSTERREICH: In Wien wollen Sie Bürgermeister werden. Ist das realistisch?
Strache: Die Chance dazu ist gegeben, wenn man endlich erkennt, dass jede Stimme für die SPÖ eine verlorene ist. Wir werden in Wien nicht mehr auszugrenzen sein, wenn wir über 33,3 Prozent in Wien erreichen. Dann gibt’s ohne uns keine Verfassungsmehrheit mehr, und man kann nicht zur ­Tagesordnung übergehen.

ÖSTERREICH: 33,3 Prozent sind Ihr Wahlziel?
Strache: Diese Kraft braucht man, damit die SPÖ nicht mehr sagen kann: Mit der FPÖ reden wir nicht.

ÖSTERREICH: Wenn die FPÖ Zweiter wird – würden Sie mithilfe der ÖVP bzw. der Neos versuchen, die SPÖ in die Opposition zu schicken?
Strache: Jede Form um Rot-Grün zu überwinden, muss genützt werden. Man muss aber realistisch sein: Es wird nur aus der Kraftposition der FPÖ möglich. Wir müssen so stark werden, dass es mit nur einem Partner möglich ist.

ÖSTERREICH: Wenn Sie Bürgermeister sind, treten Sie 2018 trotzdem als Kanzler an?
Strache: Als Bürgermeister würde ich natürlich voll und ganz meine Verantwortung auf Wien konzentrieren. Hier kann ich beweisen, wie rasch man hier Dinge besser gestalten kann. Das wäre sozusagen der Beweis, dass man das Ganze auch in Österreich positiv umsetzen kann.

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