„Keine Partei ist Sieger oder Verlierer, sondern es ist ein gemeinsames Projekt“, sagte der zukünftige Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bei der Vorstellung seiner Regierung. Nach neun Jahren Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) zieht wieder ein „Schwarzer“ in den Chiemseehof, den Sitz des Landeschefs, ein.
Und mit ÖVP, Grünen und Team Stronach gibt es eine völlig neue Koalition, die laut Politikwissenschaftler Peter Filzmaier „natürlich auch ein Signal für den Bund“ sei: „Das Team Stronach wird damit zum potenziellen Regierungspartner.“
Hearing
Haslauer, die neue Grüne Powerfrau Astrid Rössler und Stronach-Statthalter Hans Mayr, ein langjähriger ÖVP-Bürgermeister, versprechen „absoluten Reformwillen“ und eine „neue und transparente“ Art des Regierens. Daher stellen sie sich am kommenden Dienstag, einen Tag vor der Angelobung im Landtag, einem öffentlichen Hearing.
ÖVP gibt den Grünen und Stronach zentrale Ressort
Augenhöhe. In der Regierung haben ÖVP und Grüne je drei Sitze, das Team Stronach einen. Die Grünen übernehmen neben ihren Kernthemen Umwelt und Natur zentrale Bereiche wie Soziales, Kinderbetreuung, Raumordnung, Baurecht und die in Salzburg so wichtige Kultur. Stronach-Mann Mayr übernimmt die gewichtigen Agenden für Verkehr und Wohnbau.
Die grüne Bundeschefin Eva Glawischnig, deren Klubdirektor Robert Luschnik die Salzburger Grünen bei den Verhandlungen unterstützt hatte, jubelt und betont auch, dass das 73 Seiten lange Regierungsprogramm „eine klare grüne Handschrift“ trägt.
›Habe keine Angst vor Stronach‹
ÖSTERREICH: Eine neue Regierung mit vielen neuen Gesichtern. Aber was genau bedeutet der Neustart für Salzburg?
Wilfried Haslauer: Ich glaube, das Wichtigste ist, dass im Mittelpunkt die Zusammenarbeit, also das Miteinander und nicht das Gegeneinander steht, denn wir haben sehr große Herausforderungen zu bewältigen. Das Vertrauen und die Sympathie sind die Basis, auf die wir aufbauen.
ÖSTERREICH: Frank Stronach ist ja sehr launisch. Glauben Sie, er wird sich in Ihre Regierung einmischen?
Haslauer: Frank Stronach hat sich an den Regierungsverhandlungen nicht beteiligt. Außerdem ist Hans Mayr unser direkter Ansprechpartner der Partei und mit dem können wir sehr gut zusammenarbeiten. Ich habe aber definitiv keine Angst vor Herrn Stronach.