Die Polizei-Aktion am Strand von Nizza hat auch bei uns eine Burkini-Debatte ausgelöst.
Ein Frau wird von Polizisten, allesamt Männer, am Strand dazu gezwungen, Kleidung auszuziehen. Sie trägt einen Ganz-Körper-Anzug mit Bluse und Kopftuch. Diese Aktion im französischen Nizza, wo der Burkini bis zur Aufhebung durch den Verwaltungsgerichtshof verboten war, löst auch bei uns eine Debatte aus.
Im ÖSTERREICH-Interview spricht sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache klar für ein Burkini-Verbot aus. „Wir müssen uns in der arabischen Welt auch an Kleidervorschriften halten.“
Wiener Bäder erlauben Musliminnen Burkini
Die SPÖ-Frauenministerin Sabine Oberhauser glaubt nicht, dass den Musliminnen mit dem Verbot geholfen ist: „Das hat nichts mehr mit der Förderung von Emanzipation und Frauenrechten zu tun.“
In Österreich ist es Sache der Bäder, welche Bekleidung sie zulassen. In den Wiener Bädern ist der Burkini erlaubt. „Wir halten Verbote für den falschen Weg“, sagt Stadträtin Sandra Frauenberger.
Das Wachaubad in Melk etwa erlaubt mit dem Hinweis auf ihr Burkini-Verbot nicht einmal mehr Schimmleibchen für Kinder, berichtet eine Mutter.
Strache: "Bei Arabern gelten auch Kleider-Vorschriften"
ÖSTERREICH: Wie stehen Sie zur Debatte um ein Verbot von Burkinis?
Heinz-Christian Strache: Es gibt bei uns leider schon eine Reihe von Fehlentwicklungen und der Burkini ist eine davon.
ÖSTERREICH: Wirkt der Burkini nicht integrativ?
Strache: Nein, wir sind selbstverständlich dafür, den Burkini zu verbieten, wie in Teilen der Schweiz, wo die arabischen Touristen das auch akzeptieren – genauso wie das Burka-Verbot. In der arabischen Welt gelten ja auch Kleidervorschriften, an die wir uns halten müssen.
ÖSTERREICH: Für die Burka gilt dasselbe?
Strache: Für die Burka ebenso wie das Kopftuch im öffentliche Dienst, in Schulen und auf Unis.
Oberhauser: "Bilder haben mich schockiert"
Frauenministerin Sabine Oberhauser sagt, die Bilder aus Nizza hätten sie „schockiert“. Das habe nichts mit Frauenrechten zu tun. Die Aufhebung des Burkini-Verbots in Frankreich begrüßt sie. Die Diskussion dürfe „nicht auf dem Rücken von Frauen ausgetragen“ werden.