Song-Contest-Gewinnerin Conchita Wurst sang gestern vor 1000 Fans in Brüssel.
Für die einen war es ein „wunderbares Signal der Toleranz für die EU“, für die anderen eine „Travestieshow, die wir so dringend brauchen wie einen Kropf“. In strömendem Regen sang Song-Contest-Siegerin Conchita Wurst gestern v or dem Europäischen Parlament in Brüssel vor 1.000 begeisterten Fans. Aber längst nicht alle waren glücklich mit dem Auftritt.
Im Gespräch mit ÖSTERREICH erklärt FPÖ-Parlamentarier Harald Vilimsky: „Wir erleben derzeit Kriege vor Europas Toren. Da ist so ein Konzert sicher nicht angebracht.“
Einstündiges Konzert als Zeichen für mehr Toleranz
Ganz anders sieht das Grünen-Abgeordnete Ulrike Lunacek, auf deren Initiative das einstündige Konzert stattfand. „Ihr Auftritt war ein Zeichen für Toleranz und Respekt. Ich bin sehr froh, dass sie gekommen ist!“
Gezahlt hat den Auftritt zu 50 Prozent die europäische Grünen-Fraktion, die anderen 50 Prozent kamen aus dem PR-Budget von Ulrike Lunacek. „Der Auftritt wird 17.000 bis 18.000 Euro kosten und das ist es uns wert, dass wir so eine Botschafterin hier ins EU-Parlament bekommen“, erklärt Lunacek.
Conchita: "Einladung ist eine große Ehre für mich"
Conchita selbst nahm den Rummel um ihre Person gelassen. „Es ist eine große Ehre für mich, dass ich eingeladen wurde. Es ist nicht üblich, dass Künstler im europäischen Parlament sprechen dürfen. Das bedeutet mir sehr viel.“ In ihrer Pressekonferenz stellte Frau Wurst gleich klar: „Politikerin will ich sicher nicht werden, Künstler dürfen ja doch mehr über die Stränge schlagen als Politiker.“
Ihr Ziel, das sie auch in dem Konzert vermitteln wollte: „Dass wir respektvoll miteinander umgehen. Dieses Ziel ist noch lange nicht erreicht.“
Und auch für ihre Gegner hatte Conchita, die selbst keine Gage für ihren Auftritt bekam, ein Statement: „Ich schere mich nicht um meine Kritiker. Sie haben ihre Meinung, ich habe meine.“
(mud, pli)
© EPA / Oliver Hoslet
© EPA / Oliver Hoslet
© EPA / Oliver Hoslet
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© Greens/EFA
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© Reuters / Yves Herman
© Reuters / Yves Herman
© EPA / Oliver Hoslet
© EPA / Oliver Hoslet
© EPA / Oliver Hoslet
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© EPA / Olivier Hoslet
© EPA / Olivier Hoslet
© EPA / Olivier Hoslet
© EPA / Olivier Hoslet
© EPA / Olivier Hoslet
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© Reuters / Yves Herman
© AFP Photo / Emmanuel Dunand
© Reuters / Yves Herman
Lunacek: "Starkes Zeichen für Toleranz"
„Ich freue mich, dass Conchita Wurst vor dem Europäischen Parlament gesungen hat. Es war ein starkes Zeichen für Toleranz und Gleichberechtigung in der EU“, erklärt die grüne EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek. „Niemand soll in Europa diskriminiert werden oder Angst haben.“
Vilimsky: "Bloß eine grüne Travestieshow"
„Europa ist gebeutelt von Rekordarbeitslosigkeit, Pleitewellen, steigender Armut und Kriegen vor seinen Toren – da brauchen wir so eine grüne Travestieshow wie einen Kropf“, findet FPÖ-Parlamentarier Harald Vilimsky. „Faktum ist: Hier wird Steuergeld verschwendet.“
Sensation in ÖSTERREICH:
Kommenden Sonntag kann ein ÖSTERREICH- Leser die allerersten Tickets für das Song-Contest-Finale in der Wiener Stadthalle am 23. Mai 2015 gewinnen!