Wahl-Insider

Babler: Kampf gegen Kickl "letzte Chance"

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Wie der SPÖ-Chef noch mobilisieren will. Ein Wahl-Insider von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.

Rote Hoffnung. Zumindest in den Umfragen – und in den eigenen Reihen – hat es die SPÖ und ihr Vorsitzender derzeit alles andere als leicht. Die FPÖ von Herbert Kickl liegt konstant – mehr oder minder deutlich – auf Platz eins und als Nummer zwei gilt die ÖVP. Vom gewünschten roten Dreikampf war zuletzt wenig zu merken. Alles spitzt sich auf ein Duell zwischen ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer und FPÖ-Chef Herbert Kickl zu.

Das will SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler jetzt durchkreuzen.

Im Intensivwahlkampf will er jetzt als der Anti-Kickl im Ring übrig bleiben.

Die Strategie dahinter ist klar: Zum einen – betonen Babler-Vertraute – sehe er den Ober-Blauen „wirklich als Gefahr für unser Land an“ – zum anderen wolle er so aber auch SPÖ-affine Wähler ansprechen, die zu Grünen, Neos, Bierpartei oder KPÖ neigen.

Ähnlich wie es auch Nehammer versucht, wollen auch die Roten in den letzten drei Wahlkampfwochen zunehmend vermitteln, dass „eine Stimme für die Kleinen eine Stimme für Kickl“ sei.

Gespalten. Ob die SPÖ der Babler-Linie geschlossen folgen wird, bleibt freilich abzuwarten. Ein Teil der Roten verfolgte die vergangenen Jahre die Taktik die FPÖ eher zu ignorieren – diese Taktik stärkte die Blauen freilich – während ein Teil der Sozialdemokraten die Blauen besser findet als die Türkisen. Eine ähnliche Ausgangslage übrigens wie in der ÖVP.

Gesundheit und Kinder. In den Inhalten ist die Abgrenzung von Babler zu Kickl freilich leichter als für Nehammer. Babler – der seinen Wahlkampf auf Klassenkampf ausrichtet – will denn auch im Wahlkampffinish verstärkt die blaue Rolle in Sachen „Verschlechterung des Gesundheits- und Kassensystems unter blauen Gesundheitsministern“ klar thematisieren.

Zudem will der Traiskirchner Bürgermeister Kickl als „Verräter an den kleinen Leuten brandmarken“, berichtet ein roter Stratege.

Das sei genau das was den Ober-Blauen auch nervös mache. Aber: Zumindest laut Daten gebe es zwischen SPÖ und FPÖ-Wählern kaum noch einen Austausch. Kickl fokussiere sich also nur auf Ex-Wähler von Sebastian Kurz. Während Babler die einstigen Wähler von Ex-Kanzler Christian Kern aus 2017 zurückholen will.

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