Causa Gusenbauer
Babler über Gusi: "Statut gibt keinen Ausschluss her"
11.01.2024
In der SPÖ versucht man hinter den Kulissen Alfred Gusenbauer zum Rückzug zu bewegen. Der winkt ab. Wie SPÖ-Chef Andreas Babler jetzt via oe24 kontert.
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Er habe ja auch den Aufsichtsratsjob „bei der Strabag niedergelegt“, sagt ein Roter über Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer. „Am klügsten wäre es, wenn er von sich aus zurücklegt“, assistiert ein weiterer SPÖ-Stratege.
Immer mehr Rote wollen, dass Gusenbauer geht
Gusenbauers hochdotierte Beratungstätigkeit für den gefallenen Immobilien-Tycoon René Benko sorgt in der SPÖ für immer größere Wellen und setzt SPÖ-Obmann Andreas Babler unter Druck. Aus der SPÖ Burgenland heißt es gar, dass „wir schon ein Ausschlussverfahren gegen Gusenbauer eingeleitet hätten, wenn wir mit so einem Fall konfrontiert wären“. Auch hier hofft man, dass er „zumindest seine Parteimitgliedschaft ruhend stellt“. Das fordern offiziell auch die Roten in Oberösterreich und Tirol.
In Wien und Kärnten heißt es inoffiziell, dass es „gut wäre, wenn er selbst Konsequenzen ziehen“ würde. Aber offiziell schweigt man lieber. Nicht ohne Grund.
Babler "distanziert" sich "klar" von Gusenbauer
Andreas Babler sagt ÖSTERREICH: „Das Statut gibt keinen Ausschluss her. Sollte sich herausstellen, dass er die Republik geschädigt hat oder sollte er gerichtlich belangt werden, wird man das neu bewerten“. Der SPÖ-Chef stellt via ÖSTERREICH allerdings auch klar: „Politisch und moralisch habe mich klar distanziert“.
Rote Geheim-Talks: Gusi will derzeit nicht zurücklegen
In den vergangenen 48 Stunden hätten langjährige SPÖ-Vertraute von Gusenbauer versucht diesen zu bewegen „seine Mitgliedschaft vorläufig ruhend zu stellen, um Schaden von der Partei abzuwenden“, berichten SPÖ-Insider. Der einstige SPÖ-Kanzler habe aber bis zuletzt abgewunken und erklärt, dass er „das sicher nicht machen“ werde.
Ein SP-Spitzenmann kontert: "Kurz muss auch nicht zurücktreten"
Aber: Manche in der SPÖ sehen die Causa Gusenbauer anders. In Teilen der SPÖ Niederösterreich - in Ybbs ist der einstige SPÖ-Chef ja noch Stadtparteivorsitzender - finden manche, dass "man so nicht mit einem langjährigen SPÖ-Mitglied und ehemaligen Parteivorsitzenden umgeht".
Ein anderer SPÖ-Spitzenmann meint zudem: "Sebastian Kurz fordert auch keiner auf aus der ÖVP auszutreten, oder?"
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