Medien-Fail

Gaza: Warum Hamas-Terroristen nie eine "Quelle" sein dürfen

18.10.2023

Medien aus aller Welt übernahmen ungeprüft Angaben der Terror-Organisation Hamas, wurden dabei zu unbewussten Helfern von Terror-Propaganda. Und blamierten sich. Wann lernen wir dazu?

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"Israel bombardiert Spital in Gaza", das konnte man am Dienstabend in unzähligen Medien von Wien bis New York lesen oder im TV sehen. "500 Tote", übernahmen öffentlich-rechtliche TV-Stationen wie die BBC. "Spital in Gaza eingestürzt", wurde auch im ORF und in zig anderen Medien weltweit wiedergegeben. Und die einzige Quelle: die Terrorgruppe Hamas.

Denn nichts anderes ist das vermeintliche Gesundheitsministerium in Gaza. Jede offizielle Meldung aus dem Gazastreifen kommt.von der Terrororganisation. Wer bis zum 6. Oktober noch nicht glauben wollte, dass die radikal-islamistische Truppe eine Terrorgruppe ist, sollte es spätestens seit dem schwarzen Samstag kapiert haben. Als die Hamas-Terroristen Babys und Frauen in ihren Betten töteten.

Hätte man ungeprüft Meldungen vom IS übernommen?

Hätte man einfach ungeprüft "Informationen" von Al Qaida oder dem IS übernommen? Wohl kaum. Wieso also nimmt man Worte von Hamas-Terroristen plötzlich so ernst als kämen sie aus einem Ministerium aus Wien, Paris oder Berlin? Grundsätzlich sollten Journalisten jede Meldung überprüfen. Umso mehr aber, wenn sie von - erraten - Terroristen kommen.

Am Mittwoch bei Licht wissen wir durch Bilder aus Gaza, dass der Parkplatz vor dem Spital getroffen wurde. Israels Armee und auch die USA sagen, der Einschlag sei durch eine fehlgeleitete Rakete von Terroristen aus Gaza selbst gekommen. Aufnahmen deuten ebenfalls in die Richtung. Wie viele Opfer - jedes ist eines zu viel - es wirklich gab, wissen wir schlicht nicht. Wieso also übernehmen selbst Agenturen aus dem Westen Hamas-Angaben?

Fotos zeigen ein anderes Bild

Ist das wirklich nur passiert, weil Medien unter Druck stehen und jeder, der Erste sein will? Wieso haben dann manche Journalisten und Journalistinnen auch in Wien und anderswo gesagt: wir übernehmen das nicht ungeprüft? Und sollte nicht jeder Journalist - Chefredakteure haben übrigens auch eine Verantwortung - mit minimaler Erfahrung wissen, dass man in so einer Situation, bei so einer "Quelle" zuerst nachfragen sollte?

Ungefiltert Hamas-Propaganda übernommen

Eine Falschmeldung in einer Situation wie dieser ist brandgefährlich. Umgehend sind tausende wütende Menschen in Jordanien, den palästinensischen Autonomiegebieten, im Libanon, in Tunesien, in Ankara auf die Straße gegangen. Wenn man die Hamas-Propaganda ungefiltert transportiert, macht man sich zu willfährigen Helfern einer Intifada, eines Aufstandes in der arabischen Welt. Jedem können Fehler passieren. Aber einfach - noch bevor man irgendeine Reaktion des israelischen Militärs abgewartet hatte -  "Israel bombardiert Spital in Gaza" zu schreiben, ist mehr als nur ein journalistischer Fail.

Wir werden nicht verhindern können, dass Propagandamedien wie Al Jazeera und Co bewusst Lügen in die Welt transportieren, aber wir sollten uns unserer Verantwortung - in Tagen des Zorns oder in Tagen des Terrors auch in Europa - bewusst sein.

Viele fragten in Israel nicht einmal nach

Man muss der israelischen Armee nicht glauben. Aber sie ist immerhin das Militär eines demokratischen Staates. Man sollte sie zumindest fragen bevor man nachplappert, was Terroristen einem erzählen.

Hoffentlich lernen wir alle daraus. Auch, wenn es das normalste der Welt sein sollte: Vertraut keinen Terroristen als Quelle.

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