Wahl-Insider

Kanzler als »Leader«, Kickl als »Heiler«

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ÖVP-FPÖ-Fern-Duell am Samstag. Ein Wahl-Insider von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel. 

Kontraste. Auch wenn ihre Inhalte in Sachen Wirtschaft, Zuwanderung, Integration und Autos de facto deckungsgleich sind, so werden die zwei offiziellen Wahlkampfauftakte von ÖVP und FPÖ am Samstag trotzdem zwei unterschiedliche Welten demonstrieren.

Das hängt freilich auch mit zwei sehr unterschiedlichen Spitzenkandidaten zusammen.
ÖVP-Chef Karl Nehammer wird bei seinem Auftakt in Wien stark auf die Kanzlerrolle setzen. Nach dem Motto, er könne „Leadership“ und „Stabilität“ soll er irritierte einstige Wähler von Sebastian Kurz bei Laune halten.
Der Chef der Kanzlerpartei wird bei seinem Wahlauftakt in Wien am Samstag – er soll ab 12 Uhr rund eine halbe Stunde reden – versuchen „Ruhe auszustrahlen“. Sein Ziel sei es die Mittelschicht und „Leistungsträger“ anzusprechen.

Blaue setzen auf religiöse Symbolik. Erst um 17 Uhr – Kickl soll gegen 18 Uhr reden – findet dann der FPÖ-Wahlkampfauftakt in Graz statt. Dort kämpft der populäre FPÖ-Chef Mario Kunasek ja auch um den Sitz des Landeshauptmannes der Steiermark. Im Mittelpunkt soll freilich dennoch Kickl und dessen Kanzleramts-Fantasien stehen.Dabei soll Kickl einmal mehr – nach den ersten religiös inspirierten Anspielungen auf den FPÖ-Plakaten – als de facto „Heiler“, wenn nicht gar „Heiland“ vermarktet werden.Die FPÖ – das soll sich auch in Kickls Rede widerspiegeln – setzt aber vor allem auf Emotionen und Umwälzungswünsche. Kickl soll der sein, der diese Stimmung noch anheizt. Eine Hauptbotschaft der Blauen am Samstag – neben ihren typischen Themen – wird der Aufruf sein wählen zu gehen. Denn Kickl will „klar Erster“ werden.

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