ÖVP, SPÖ und Neos

Koalition: "Ein anhaltender Honeymoon"

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Wie läuft die Dreier-Koalition wirklich? Wer kann mit wem? Und welche Pärchen haben sich nach drei Wochen gebildet? 

Es würde wirklich „gut funktionieren“, schwärmt SPÖ-Wissenschafts- und Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner im oe24-Gespräch. Dieser „Honeymoon wird nicht nur ein paar Wochen halten, sondern Jahrelang andauern“, kündigt sie gar im oe24.TV-Talk an.
Ist das gute Miene zum bösen Spiel machen oder raufen sich ÖVP, SPÖ und Neos in ihrer Zuckerl-Koalition wirklich gerade zusammen?

Stockers Devise: Leben und leben lassen


„Wir koordinieren uns eng und Christian Stocker hat die Devise Leben und leben lassen ausgerufen“, schwärmt auch ÖVP-Staatssekretär Alexander Pröll. Er ist gemeinsam mit Michaela Schmidt – der SPÖ-Staatssekretärin im Vizekanzleramt – für die Koordinierung der Koalition zuständig.
Das sei der „Maschinenraum der Regierung“, erzählt Pröll oe24. Und tatsächlich sollen dort allfällige Konflikte zwischen den drei Parteien abgefangen werden bevor sie wie in alten rot-schwarze Zeiten wieder eskalieren.
„Die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, sagen langjährige Politiker von Schwarz und Rot hinter den Kulissen.
Aber derzeit bilden sich durchaus intakte Achsen.

Die Oberösterreich-Connection


Neben den Regierungskoordinatoren gibt es auch eine schwarz-rote Oberösterreich-Achse: Die rote Holzleitner und die schwarz-türkise Kanzleramtsministerin Claudia Plakolm, die bei den Themen Frauen, Familie und Jugend eng zusammenarbeiten wollen und eben die gemeinsame Herkunft eint.

Von unterschiedlichen Bundesländern kommt zwar das Duo ÖVP-Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (Oberösterreich) und SPÖ-Infrastrukturminister Peter Hanke, aber da dürfte die gemeinsame Wirtschafts-Achse zuschlagen. Die beiden Pragmatiker dürften durchaus eine gemeinsame Linie gefunden haben.

Das Chef-Trio backstage

Und wie schaut es mit den tatsächlichen Chefs aus? Also mit ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker, SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger? „Stocker macht das wirklich gut“, attestieren ihm Rote wie Pinke. Heißt: Er bemühe sich wirklich um eine intakte „Dreier-Beziehung“.
In ÖVP und SPÖ wartet man durchaus auf erste Konflikte mit Neos-Staatssekretär Sepp Schellhorn. Aber auch hier werde versucht die „Einbeziehung echte Kämpfe zu verhindern“, sagen Insider. So solle er etwa gemeinsam mit Hattmannsdorfer und SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer gemeinsam nach Sparmaßnahmen in Ministerien suchen.

Rosarote Brille für Regierungsparteien 

Und wie steht es nun um Marterbauer, den zumindest zu Anfangs sowohl ÖVP als auch Neos gleich als linkes Feindbild ausgemacht hätten? Erraten – auch hier dürfte derzeit die Milde des Anfangs gelten. Denn auch er sei penibel darum bemüht die anderen zwei Partner nicht vor den Kopf zu stoßen.Ob das alles so bleibt oder, ob Schwarz-Rot, Pink derzeit einfach nur die rosarote Brille aufhaben und – frei nach Edith Piaf – la vie en rose sehen. Werden die kommenden Wochen und Monate zeigen. Aber im Moment herrscht offenbar Frühlingserwache in der Zuckerlkoalition …

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