Wahl-Insider

Mit diesen Gruppen will die ÖVP doch vor Kickl bleiben

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In der ÖVP sind erstaunlich viele – Umfragen hin oder her, die die FPÖ seit Monaten konstant auf Platz eins sehen – äußerst zuversichtlich, dass Karl Nehammer am 29. September doch knapp vor Herbert Kickl liegen werde. Ein Wahl-Insider von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.  

Der Hintergrund dieses Optimismus liegt in einem Mix aus Daten, Empirie und wohl auch dem Prinzip Hoffnung.

Die geheimen Sommer–Umfragen

Die Kanzler–Partei lässt regelmäßig Umfragen – speziell auch die Sonntagsfrage – beim Meinungsforscher ihres Vertrauens erstellen. In den Daten von Franz Sommer liege die FPÖ nur knapp – aber immerhin mit 1,5 Prozent – vor der ÖVP. Der Abstand verringere sich in den letzten Wochen aber. Zudem sei – das berichten durchaus auch andere Demoskopen – ein leichter Trend nach oben bei der ÖVP zu bemerken.

Der Faktor Frauen und Baby–Boomer

Das liege auch daran, dass der ÖVP–Regierungschef in den vergangenen Monaten souveräner aufgetreten sei und auf „die Mitte setzt“, glauben zumindest ÖVP–Strategen. Dadurch spreche er nun „noch unentschlossenen Frauen an“. Gerade diese Wählergruppen gibt ab noch am unsichersten zu sein wen sie am 29. September wählen soll. In der ÖVP hofft man, dass „Kickls vielen Frauen zu aggressiv und unsympathisch vorkommt und sie am Ende doch uns wählen“.
Gute Werte hat die ÖVP auch bei den Baby–Boomern – also der Generation über 65 Jahre, die offenbar lieber auf Kontinuität als auf Experimente setze, so ein ÖVP–Wahlstratege.

ÖVP will EX–Vranitzky Wähler

Die ÖVP versucht im Hintergrund aber auch einer ganz speziellen Gruppe ein Angebot zu machen: „Wir wollen und können ehemalige Wähler von Franz Vranitzky ansprechen, denen Andreas Babler zu radikal links und Kickl so und so ein Graus ist, ansprechen“. Würden diese einstigen Rot–Wähler – die teilweise bereits zu den Neos gewechselt sind – bei der Nationalratswahl tatsächlich Nehammer wählen „um Kickl zu verhindern“, dann könnte die ÖVP im urbanen Raum weniger abstürzen als vermutet und Platz eins schaffen. Zudem glauben die Schwarz–Türkisen, dass sie in zwei Schlüsselländern – Niederösterreich und Oberösterreich – die Nase vorne haben würden. Dann bliebe die ÖVP wirklich Erste. Aber: In der FPÖ hat man ebensoviele Argumente, warum die Blauen Erste werden würden. Es bleibt also spannend.

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