Sora & SPÖ

Nach Leak: ÖVP will jetzt ORF-Meinungsforscher feuern

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Das Institut Sora hatte der SPÖ ein Strategiepapier präsentiert und es an einen falschen Verteiler geschickt. Das könnte jetzt Konsequenzen nach sich ziehen – zumindest wenn es nach der ÖVP geht

Was nach einer neuerlichen SPÖ-Panne klingt, ist in Wirklichkeit ein ziemlicher Flop des Meinungsforschungsinstituts Sora. Dieses hatte – wie berichtet – am Montag der SPÖ ein Strategiepapier präsentiert. Eines, das die Roten nicht beauftragt hatten und in dem der Partei von Andreas Babler die Ziele – stärkste Partei zu werden und eine Ampel-Mehrheit jenseits von Schwarz–Blau – angeraten werden.

So weit, so banal. Der Haken daran: Sora verschickte das Papier an einen falschen Verteiler und damit an 800 Personen, die gar nicht zu den Roten gehören. Damit wurden die „Strategien“ prompt öffentlich.

„Sora als ORF-Hochrechner geht nicht mehr“

Das Hoppala wird nun aber mehr zum Problem für Sora als für die Roten. Immerhin macht das Institut auch an Wahltagen die Hochrechnungen für den ORF. Und hier kommt jetzt die ÖVP ins Spiel. Sora hätte nicht nur eine Umfrage für die SPÖ erstellt, sondern eine politische Strategieberatung – ohne Auftrag der Partei – angeboten. Das ist freilich das wirklich lukrative für Meinungsforscher, erbost aber nun die Türkisen.

„Es sei klar unvereinbar, dass Sora an Wahltagen weiter für den ORF die Hochrechnungen erstellt“, kritisiert ein ÖVPler. Das Institut habe im Lauf der Jahre immer wieder für die SPÖ gearbeitet. In den ersten Hochrechnungen um 17 Uhr sei die „SPÖ immer stärker und die ÖVP um mehrere Prozentpunkte unter ihrem tatsächlichen Wahlergebnis gelegen“, behauptet ein ÖVPler, der den „Versuch der Manipulation der Meinung“ insinuiert. Bei den Landtagswahlen in NÖ und Salzburg lag die FPÖ meist in der ersten Hochrechnung zu hoch, die ÖVP zu nieder.

Die ÖVP, die wegen „Umfrage-Affären“ unter Sebastian Kurz unter Druck geriet, will jetzt „ein Ende der Doppelmoral“ und Sora als ORF-Hochrechner feuern. Rechtzeitig vor dem Super-Wahljahr 2024.
 

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