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Wahl-Insider

Nehammer setzt alles auf eine Karte

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Der Strategiewechsel des ÖVP-Chef. 

„Der Krisenmanager“. Karl Nehammer agiere während des Hochwassers als „klassischer Krisenmanager“, sagen seine ÖVP-Wegbegleiter.

Das sei, auch weil er „eingefleischter Bundesheerler ist seine Stärke“. Das neue andere Auftreten des schwarz-türkisen Regierungschefs ist aber auch einem Strategiewechsel geschuldet.

Nehammer hat nach „jahrelangem Hadern mit Kritik, die er oft als unfair empfunden hat, seine Mitte gefunden. Er ruht in sich“, sagt ein erfahrener ÖVP-Stratege.

Er habe auch die Partei – und das sei „alles andere als einfach gewesen“ – davon überzeugt, dass das Nein zu Kickl-FPÖ und der Fokus auf die Mitte der richtige Weg sei, sagt ein Nehammer-Kenner.
Er kämpfe jetzt, um jede Stimme und glaube, dass es möglich sei, dass er die ÖVP knapp auf Platz 1 halten könne.

„So oder so, er gibt jetzt alles und weiß mehr kann er nicht mehr tun und das entspannt ihn“, sagt der ÖVP-Insider.

Tatsächlich wirkte Nehammer bei Terminen in den letzten Wochen weniger angespannt als früher. Ob sein Poker aufgeht, wird sich noch weisen.

Ziel. Der Nach-Nachfolger von Sebastian Kurz dürfte auch jetzt langsam das Gefühl haben aus dem Schatten von Kurz getreten zu sein. Zudem sei ihm gelungen, was „Andreas Babler nicht geschafft hat: Er hat die ÖVP geeint“. Das gemeinsame Ziel der ÖVPler ist freilich das Kanzleramt zu verteidigen.

Wie es nach der Wahl weitergehen soll, darüber scheiden sich aber die Geister in der ÖVP. Nehammer wolle „tatsächlich nicht mit Kickl und Co in eine Koalition“. Auch dann nicht, wenn Kickl Zweiter würde, so der Nehammer-Vertraute. Viele andere in der ÖVP ziehen einen Pakt mit Blau aber vor. Ob sich der „neue“ Nehammer da durchsetzen kann?

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