Politik-Insider

Nehammers „Hochwasser–Chance“ lässt SPÖ & FPÖ zittern

15.09.2024

In Zeiten von Katastrophen entsteht meist das Phänomen des „rally around the flag“. Übersetzt: Wenn eine Krise groß genug ist, setzen viele auf die gerade Regierenden. 

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Genau dieses Phänomen befürchten nun Rote und Blaue in Bezug auf Hochwasser und Wetter–Katastrophen in Teilen Österreichs und ÖVP–Kanzler Karl Nehammer.

Nehammer als Krisenmanager, Kickl in Bedrängnis

Dieser ist jetzt naturgemäß als Bundeskanzler in Charge, beruft Krisenkabinette ein und hat die Möglichkeit Leadership zu zeigen. SPÖ–Vorsitzender Andreas Babler versucht das im Kleinen in Traiskirchen. FPÖ–Chef Herbert Kickl – er führt laut sämtlichen Umfragen zwei Wochen vor der Nationalratswahl immer noch – fehlen diese Möglichkeiten. Er wird auch nicht gerade als engagierter Kämpfer gegen den Klimawandel – äußerst freundlich ausgedrückt – wahrgenommen.

Wahlkampf–Experten sind sich einig, dass die jetzige Situation eine „Chance“ für Nehammer sei und die Lage für die meisten anderen Parteien – die auch teilweise ihren Wahlkampf unterbrechen müssen – eher schwierig sei.

Auch für Grüne in neue Chance

Ausgenommen die Grünen freilich. In den meisten Umfragen zeichnete sich ab, dass bei der Nationalratswahl am 29. September dieses Mal die Neos vor den Grünen liegen könnten. Dadurch, dass nun das Klimathema im Wahlkampf–Finish zumindest sichtbar wird, steigen die Chancen der angeschlagenen Grünen und ihres Hauptthemas.

Verlassen dürfen sich aber weder ÖVP, noch Grüne auf einen Booster durch die jetzige Katastrophe. In schnelllebigen Zeiten wie diesen könnte bis zur Wahl noch eine andere Katastrophe passieren. Oder auch nicht.
  

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