"System Kickl"

Neue brisante Chats aus der FPÖ

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Die Achse Jenewein und Ex-Innenministeriumsmitarbeiterin von Kickl. Was auf Jeneweins elektronischen Geräten sichergestellt wurde. Und was demnächst geliefert werden soll. 

Derzeit liegt der 240-Seiten „Straktakt Jenewein“ im „rot-blauen Machtmissbrauch“-U-Ausschuss.

Darin enthalten – wie berichtet – die Beschuldigteneinvernahme des einstigen FPÖ-Sicherheitssprecher Hans-Jörg Jenewein, eine erhebliche Anzahl seiner Chats via WhatsApp, threema, Telegram und Signal mit unter anderem einer einstigen Innenministeriums-Mitarbeiterin von Herbert Kickl, sowie die staatsanwaltschaftlichen Vorwürfe gegen Beide.

DIESE Geheimnisse plauderten FPÖler und BVTler aus

Jenewein: "Ich will die ganze Partie brennen sehen"

Blaue Chats auf WhatsApp, Threema, Telegram und Signal

Es geht um den Verdacht des Amtsmissbrauch, Geheimnisverrats und der Anstiftung zum Amtsmissbrauch. Dokumentiert sind etliche „klassifizierte“ – also streng vertrauliche Informationen aus dem Innenministerium von Kickl, die von seiner damaligen Mitarbeiterin N. weitergeschickt wurden.  

FPÖ-Affäre: 2.500 brisante Jenewein-Chats

Was führte FPÖ im Innenministerium auf?

2.500 Chats auf Jeneweins Iphone 12 sowie tausende Seiten

Durch die Chats offensichtlich wird die Rolle der Beiden für Kickl: Blaue Feuerwehr in Sachen BVT-U-Ausschuss und internationale Geheimdienst-Isolation nach den Intrigen gegen den Verfassungsschutz, die in großteils rechtswidrige Razzien mündeten. Aber: Auf den 2021 bei einer Hausdurchsuchung sichergestellten elektronischen Geräten von Jenewein – darunter auch sein Iphone 12 – wurden 2.500 Chats und tausende Seiten gefunden.

"Sittenbild" gehe aus neue Nachrichten hervor

Und die sollen es laut Insidern „noch jede Menge brisante Infos enthalten“, die ein „schlimmes Sittenbild darstellen“ würden. Auch Kontakte zu – freundlich ausgedrückt – sehr weit rechts stehenden „Medien“ samt Weitergabe vertraulicher Infos sind enthalten. Und: Wohl auch die eine oder andere parteiinterne Intrige.  

FPÖler: "Kickl noch nie so nervös erlebt"

Nicht nur die politische Konkurrenz, auch ein hochrangiger FPÖ-Funktionär sagt oe24: „Wir haben Kickl noch nie so nervös gesehen“. Er fürchtet, dass die neuen Chats – die demnächst an den U-Ausschuss gehen sollen – „das System Kickl outen werden“. 

Kickl

Der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache und der seinerzeitige Innenminister Herbert Kickl am 15. Mai 2019 im Innenministerium in Wien 

© FOTO: APA/ROBERT JAEGER
× Kickl

Anzeigenentwurf gegen eigene FPÖ-Parteifreunde 

Bereits 2022 – oe24 berichtete damals – wurde bekannt, dass auf Jeneweins Laptop ein Anzeigenentwurf gegen die eigenen blauen Parteifreunde in Wien sichergestellt wurde. Die damalige Erklärung ist ident zu der jetzigen Auskunft von Jeneweins Anwalt bezüglich der Daten des entwendeten Handys von Ex-VP-Innenministeriums-Kabinettschef Michael Kloibmüller auf dem Handy Jeneweins: Es sei ihm anonym zugeschickt worden. 

Wer zum engsten Kreis von Kickl gehört

Wie auch immer. In der FPÖ wird jedenfalls berichtet, dass der Ex-FPÖ-Sicherheitssprecher sowie FPÖ-Mandatarin Dagmar Belakowitsch bereits seit langem zum „innersten Kreis Kickls gehörten oder gehören“. Besonders eng sei der FPÖ-Chef freilich mit seinem Büroleiter Reinhard Teufel.

Kickl Reinhard Teufel
© APA/ROLAND SCHLAGER
× Kickl Reinhard Teufel

Dagmar Belakowitsch
© oe24
× Dagmar Belakowitsch

Blaue Intrigen gegen Norbert Hofer

Den wiederum Jenewein nicht sonderlich geschätzt habe. Dafür sei dieser eng mit Kickl-Vertrauten Alexander Höferl gewesen. Jenewein und der Rest seien dafür „Norbert Hofer feindlich gegenüber gestanden. Sie haben ihn als zu schwach angesehen“. In der blauen Welt kursieren wiederum wilde Gerüchte wie dieser zum Rücktritt als FPÖ-Chef „bewegt“ wurde – um es sehr dezent zu umschreiben. Finden sich dazu auch Neuigkeiten in den Chats?  

Norbert Hofer
© APA/GEORG HOCHMUTH
× Norbert Hofer

Was sich darauf finden sollen, sind weitere Abfragen über Personen, darunter auch welche von der politischen Konkurrenz. Jenewein bestreitet via Anwalt sämtliche Vorwürfe. Und wie für alle Involvierten gilt für ihn die Unschuldsvermutung.

Wie wird die FPÖ auf Enthüllungen reagieren?

Aber: Wie die FPÖ rund um die Chats von Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid und auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz richtigerweise festgestellt hatte, geht es auch um ein „politisches Sittenbild“. Die neuen Chats sollen ziemlich tiefe Einblicke in das Sittenbild der Blauen geben. Wie die FPÖ dann wohl darauf reagieren wird?

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