Nach Sieg

Paris: Links-Front zerlegt sich selbst

18.07.2024

10 Tage nachdem die Linksfront (NFP) - Sozialdemokraten, Kommunisten, Grünen und den extremen Linken von Mélenchon - im zweiten Durchgang der Parlamentswahlen Erste wurden, versinken sie im Chaos.

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Die vier Parteien haben es immer noch nicht geschafft sich auf einen gemeinsamen Vorschlag für das Amt des Premiers zu verständigen. Die Mélenchonisten (LFI) wollen einen ihnen nahestehenden Premier/Premierministerin.

Links-Front findet keinen Premier

Die Sozialdemokraten wiederum versuchten ihren Vorsitzenden Olivier Faure als Premier-Kandidat durchzuboxen. Was scheiterte. Mittlerweile mokieren sich selbst dem NFP nahestehende Medien wie Libération über das Chaos-Bild, das das Linksbündnis abgeben würde.

Le Pen-Partei könnte Links-Front sofort stürzen

Zudem haben die NFP-Vertreter bis jetzt nicht verstanden, dass 182 Mandate – 289 braucht man für eine absolute Mehrheit – für ein wirkliches Regierung nicht ausreicht. Sie verweigern selbst die Idee einer Koalition. Das Rassemblement national von Marine Le Pen wiederum hat angekündigt ein Misstrauensvotum gegen „jegliche Regierung in der LFI oder Grüne sitzen“ zu machen. Um eine Regierung zu stürzen, bräuchte man 100 Stimmen. Der RN und seine Verbündete hat 143 Sitze und damit als genug.

Mélenchon setzt auf Demos

Am wenigsten in diesem Chaos von Links hat freilich der Radikale in der Runde – Jean-Luc Mélenchon – zu verlieren. Ihm geht es vor allem um die nächste Präsidentschaftswahl und er hilft gerade mit vor den Augen der Öffentlichkeit den Parti socialiste noch weiter zu schädigen. Von den Sozialdemokraten erwarten ihre verbliebenen Wähler Regierungsfähigkeit und nicht Politik by Demos. Während Mélenchons Wähler Zweiteres wollen.

Macron setzt auf Große Koalition

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron indes wünscht sich eine große Koalition aus seinen Zentristen, den Bürgerlichen und den Sozialdemokraten. Gemeinsam hätten sie die absolute Mehrheit. Falls – wonach es ausschaut – der PS die Kooperation verweigert und sich lieber weiter auf offener Bühne zerlegt, hätten Macronisten und Bürgerliche mit 225 Mandaten übrigens mehr als das Linksbündnis.

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