Vor der Klubsitzung hagelt es Kritik an der Grün-Krisen-PR.
In der Öffentlichkeit zeigen sich die meisten Grünen in der Causa rund um Lena Schilling weiterhin diszipliniert. Immerhin findet bereits am 9. Juni die EU-Wahl statt.
Hinter den grünen Kulissen steigt allerdings der Unmut vor der grünen Klubsitzung am Mittwoch. Dabei steht vor allem das Krisenmanagement von Grün-Vizekanzler Werner Kogler und Klubchefin Sigi Maurer in der Kritik.
Ob diese auch offen artikuliert wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedenfalls, dass es „bereits vor der Nominierung von Lena Schilling Warnungen gab, sie nicht gleich zur Spitzenkandidatin zu machen“, beschreiben mehrere Grüne. Die damalige Sorge: Sie sei zwar extrem talentiert, aber benötige noch mehr Erfahrung in allgemeinen Polit-Fragen jenseits von Klimaaktivismus.
Grüne zwischen Wut und Panik vor Wahl
„Die Sigi und der Werner haben Lena trotz aller Einwände durchgeboxt, das rächt sich jetzt“, sagt ein anderer Grüner. Grundsätzlich gaben die Umfragen der grünen Spitze allerdings recht. Schilling kam an. Jetzt schwanken die Grünen zwischen Wut – die einen gegen Journalisten und die Bohrn Menas, die anderen gegen die Grün-Spitze – und Panik. Panik vor weiteren Veröffentlichungen über Lena Schilling, vor weiteren Klagen und einem „Desaster für uns alle“.
Grüne Partei-Spitze will alles durchtauchen
Irritiert zeigen sich Grüne in manchen Bundesländern über „die schlechte Krisen-PR. Kogler und Maurer wussten seit Wochen von den Geschichten und Gerüchten und wirkten trotzdem hilflos, als der 'Standard' die Geschichten über Schilling veröffentlicht hat“. In der grünen Parteispitze – die Plakate sind gedruckt – will man an Schilling festhalten und findet, dass sie unfair behandelt werde. Kogler und Maurer hoffen offensichtlich auf den „Jetzt erst recht“-Effekt. Andere Grüne machen sich still Sorgen, wie „Lena diesen Wahlkampf durchstehen kann“. Und die Grünen mit ihr.