Roter Streit
SPÖ-Insider: "Jetzt wird es eng für Babler"
27.02.2024In der SPÖ häuft sich nicht nur die offizielle Kritik an Andreas Babler, sondern auch der inoffizielle Unmut. Was ihm Rote vorwerfen, und warum die EU-Wahl für ihn entscheidend werde.
This browser does not support the video element.
Dass just Burgenlands Hans Peter Doskozil nun meint, dass Andreas Babler fix SPÖ-Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl werde, lässt manche in der SPÖ etwas ratlos zurück.
SPÖ: Babler für Doskozil fix Spitzenkandidat
Doskozil und Babler: Keinerlei Kommunikation
Immerhin waren Doskozils „Vorschläge“ und „Kritikpunkte“ an und gegen den SP-Vorsitzenden neuerlicher Startschuss von Volten gegen Babler Die zwei einstigen Konkurrenten um die Nachfolge von Ex-SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hätten überhaupt keine Kommunikation miteinander, berichten mehrere Spitzen-Rote.
SPÖ-Landeschef teilt gegen Babler aus
SPÖ-Spitzenmann: "Es läuft jetzt brutaler als gegen Rendi ab"
„Es läuft brutaler ab als gegen Pam (Rendi-Wagner), weil jetzt viel mehr offen querschießen“, meint ein SPÖ-Spitzenmann. Tatsächlich haben in den vergangenen Wochen gleich mehrere Spitzenrepräsentanten der Roten mehr oder minder Kritik an Babler geübt.
Konflikt über Koalitionen in der SPÖ
Zudem gibt es keine klare Linie. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser ist offen für ein Comeback von SPÖ und ÖVP eingetreten. Doskozil schließt eine "Koalition mit der FPÖ per se" ebenso wenig aus, wie die SPÖ Niederösterreich. Gleichzeitig plädiert Doskozil für eine "Ampel-Koalition".
Breite rote Kritik von "Gendern" bis Stilfragen
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig wiederum zeigte über Bablers Stil - er hatte die Österreich-Plan-Rede des Kanzlers als "Verarschung" bezeichnet - unglücklich. FSG-Vorsitzender Josef Muchitsch empfahl Babler mehr in die Mitte zu rücken. Und Tirols Georg Dornauer kritisiert die "Gender-Debatten" seiner Partei und will eine Obergrenze von null für Asylwerber.
SPÖ-Spitzenmann: "Babler schottet sich ab, umgibt sich mit Schulterklopfern"
Aber: Nicht nur die roten „Problembären“ (Copyright: Eva-Maria Holzleitner) scheinen die Krise der SPÖ zu vergrößern. Ein roter Stratege sieht auch „Defizite“ bei Babler, der „stark gestartet“ sei, aber danach „wenig gemacht“ habe, um die „Partei zu einen“.
SPÖ-Vizechefin Holzleitner mahnt rote "Problembären"
"Wenn Babler so weiter macht, wird es eng für ihn"
Ein SPÖ-Präsidiumsmitglied meint zudem, dass er „sehr verengt ist und nur auf Veranstaltungen geht, wo er Zuspruch erhält“. Er "schottet sich ab und umgibt sich nur mit Schulterklopfern", sagt ein anderer Roter. Wenn er so weiter mache, „wird es eng für ihn“.
Er reagiere auf die viele Kritik "angefressen und stur statt zu reden", moniert ein weiterer Roter.
Pelinka: Babler wurde "die Rute ins Fenster gestellt"
Zu viel Streit "um sich auf Spitzenkandidaten zu einigen"
Sollte die SPÖ bei der EU-Wahl im Juni schwer abstürzen, werde es „sicher eine Debatte geben, ob er Spitzenkandidat sein“ könne, analysiert ein rotes Vorstandsmitglied. Seine derzeit "einzige Chance" sei, dass die "Lager in der SPÖ so verfeindet" seien, dass sie "sich nicht auf einen neuen Spitzenkandidaten einigen könnten".
SPÖ-Kreise: "Hergovich oder Kern als SP-Spitzenkandidat"