Thomas Schmid tritt am 3. November im U-Ausschuss auf – hier das Drehbuch.
Höhepunkt. Nach unzähligen Ladungen sowie einer 6.000-Euro-Beugestrafe soll es am Donnerstag so weit sein: Thomas Schmid hat dem VP-Korruptions-U-Ausschuss zugesagt.
Protokoll da. Zuvor wird die Justiz dem Parlament deshalb das 454-Seiten-Protokoll der Aussage Schmids bei der WKStA übermitteln: Der hatte nicht nur Ex-Kanzler Sebastian Kurz, sondern auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, August Wöginger, Hans Jörg Schelling sowie Unternehmer wie Sigi Wolf belastet.
ÖVP verliert Kontrolle. Die Befragung wird nicht Sobotka leiten – er ist im Ausland – sondern die 2. Präsidentin Doris Bures von der SPÖ. Die ÖVPler hatten spekuliert, dass Bures wie zuletzt absagen wird und mit Friedrich Ofenauer ein Türkiser zum Zug kommt – vergebens. Anders als seinerzeit bei der Kurz-Einvernahme hat die ÖVP also keine Kontrolle mehr.
SPÖ startet mit Fragen. Noch ein Nachteil für die ÖVP: Sie kommt erst als Letzte dran – laut dem „Ausschuss-Radl“ hat diesmal die SPÖ den ersten Schuss.
„Hure der Reichen“. ÖSTERREICH hat sich umgehört, welche Fragen auf Schmid warten: So werden die Abgeordneten den „Chat-Man“ nicht nur zur vermuteten Falschaussage von Kurz befragen, sondern auch zum „Beinschab-Tool“. Besonders interessiert alle Fraktionen (außer die Türkisen) die Steuernachlässe für „Superreiche“. „Du arbeitest in einem ÖVP-Kabinett, du bist die Hure der Reichen“, hatte Schmid einem Kollegen damals ironisch gepostet.
Die WKStA hat Fragenbereiche festgelegt, die die Abgeordneten einhalten sollen, um Ermittlungen nicht zu gefährden. Einzige Fraktion, die nicht zustimmte: die ÖVP. Sie wollte von den Ermittlern wissen, was so heikel sei, dass dazu NICHT gefragt werden dürfe. Ein Wunsch, der ungehört blieb …