Frühjahrswahl

Wahlkampf-Check: Wie fit sind ÖVP, SPÖ, FPÖ & Co?

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26. Mai oder 9. Juni? Wie vorbereitet wären Nehammer, Babler und Kickl für rasche Neuwahlen? Wer gerüstet ist, wessen Drehbuch dadurch gestört würde und wer gerade sehr nervös ist.

In der ÖVP bereitet man auf vorgezogenen Nationalratswahlen im Frühjahr vor. Diskutiert, wird der 26. Mai oder der 9. Juni (gemeinsam mit der EU-Wahl). Ob Bundeskanzler Karl Nehammer sich den Absprung aus der türkis-grünen Koalition am Ende wirklich traut – im Februar muss die Entscheidung fallen –, ist freilich noch offen. Doch wie wahlkampffit wären die Parteien?

Türkise Taktik: Gesetz des Handelns

Die ÖVP bereitet sich seit Monaten auf Neuwahlen vor und hätte den Vorteil, dass sie nicht überrascht von einer Frühjahrswahl wäre. Zudem hoffen Türkise, dass – Umfragen hin oder her – Nehammer mit einer Neuwahlansage doch wieder das Gesetz des Handelns steuern würde und die Funktionäre mehr rennen würden. Und sich ein starker Platz zwei ausgehen könnte, so ein Stratege.

Rote gespalten zwischen Angst vor Marco Pogo und Hoffnung

In der SPÖ rätselt man, ob Dominik Wlazny (Marco Pogo) tatsächlich bei Nationalratswahlen antreten werde. Sollte er das tun – am Donnerstag äußert er sich – könnte er die SPÖ von Andreas Babler auf Platz drei verdonnern. Die SPÖ braucht nach dem roten Machtkampf-Jahr 2023 wohl auch noch etwas Zeit um gerüstet zu sein.Ein SP-Stratege meint jedoch, dass die Polarisierung in einem raschen Wahlkampf - und vor allem die "Angst vor Kickl" - der SPÖ noch helfen könnte.

Blaues Drehbuch bräuchte EU-Wahlsieg vor Nationalratswahl

FPÖ-Chef Herbert Kickl befindet sich bereits im Dauer-Wahlkampf. Finanziell und organisatorisch wäre die FPÖ bereit. Aber: Das blaue Drehbuch würde eine Herbstwahl vorziehen. Dann könnte die FPÖ – theoretisch – Platz 1 bei der EU-Wahl im Juni ergattern und dann eine Welle für sich auslösen.

Grüne bräuchten noch  Sommer und Klimathema

Die Grünen wollen erst im Herbst wählen und hoffen durch einen klimatisch heißen Sommer auf ihr Thema Klima. Ein rascher Wahlkampf würde sie überraschen.Die Maschinerie läuft noch nicht. Für sie gilt dasselbe wie für die SPÖ: ein Antreten von Dominik Wlazny wäre für die Grünen gefährlich.

Neos sind bereit, aber Polarisierung als Risiko

Die Neos dürften gerüstet sein. Sie haben ihr Team – samt Rückkehr von Sepp Schellhorn – fertig. Die Polarisierung könnte Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger aber schaden.Vor allem dann, wenn sich die ÖVP mit einem raschen Wahlkampf und einem Duell gegen Kickl leicht erholen sollte.

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