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Warum Nehammer nach der Wahl Kanzler bleibt

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Die ÖVP hat die Wahl: rot-pinke Ampel oder Blau-Schwarz?

Selten hat man Karl Nehammer so locker erlebt wie in den letzten Tagen. Vermutlich weil er weiß: Vor der Nationalratswahl läuft alles für ihn:
Nehammers Umfragewerte steigen, keiner ist medial so präsent wie er – vor allem aber ist schon heute klar: Ohne Nehammer und die ÖVP ist nach dem 29. September keine Koalition möglich – mit Nehammer als Kanzler.

Zwar bestreitet Nehammer vehement, dass es mit der SPÖ und den Neos Geheim-Absprachen gibt – aber klar ist: Sollte die FPÖ bei der Wahl Erste werden und auf einen Kanzler Kickl bestehen, dann würde Nehammer – so er klar auf Platz 2 landet – in eine Ampel-Koalition aus ÖVP, SPÖ und Neos gehen und so mit klarer Mehrheit gegen die FPÖ regieren.

Nehammer würde in dieser Koalition mit Neos und SPÖ das wichtige Finanzministerium gegen seinen Kanzler-Posten eintauschen. Das ist auch der Grund, warum der bisherige ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner freiwillig den Weg nach Brüssel geht. Er weiß: Einen ÖVP-Finanzminister wird es in der nächsten Koalition nicht mehr geben, weil Nehammer den Kanzler und die SPÖ (wohl mit Wiens Stadtrat Hanke) den Finanzminister bekommt.

Der Kanzler wäre für die ÖVP und Nehammer in einer Ampel-Koalition gerettet – das Regieren aber wohl sehr schwierig. Ein ÖVP-In­sider: „Die Inhalte der Babler-SPÖ passen gar nicht zur ÖVP – das wird viele Probleme geben.“

Deshalb präferieren fast alle in der ÖVP „Plan B“. Und der lautet: Mit dem Trumpf der SPÖ-Neos-Koalition in der Hand würde Nehammer den Kanzler in einer blau-schwarzen Koalition anstreben, auch wenn die FPÖ bei der Wahl Erste wird.

Wahrscheinlich ist Blau-Schwarz mit Nehammer

Vor der Horror-Vision , auf Jahre hinaus die gesamte Macht an eine ÖVP-SPÖ-Koalition zu verlieren, könnten die FPÖ und Kickl doch noch zum heftig dementierten Deal bereit sein.Nehammer bleibt Kanzler, die FPÖ erhält alle ihre Wunsch-Ministerien – von Finanzen über Innen bis Bildung – und die blau-schwarze Koalition paktiert sowohl einen blauen Nationalrats-Präsidenten als auch FPÖ-Hofer als nächsten Kandidat für die Hofburg.

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