Teile der FPÖ rätseln, wieso just Herbert Kickl zunächst über das Urteil gegen Sebastian Kurz schwieg und ihn dann sogar quasi verteidigte. Ein FPÖ-Insider ätzt: "Das hat was mit bösen Gerüchten zu tun."
Eigentlich ist die FPÖ nicht gerade für noble Zurückhaltung bekannt. Umso erstaunlicher wirkte es für viele in der FPÖ, dass just Herbert Kickl zunächst über den nicht rechtskräftigen Schuldspruch gegen Sebastian Kurz schwieg.
Kickls indirekte Verteidigung für Sebastian Kurz
Bei einer Pressekonferenz am Montag reagierte Kickl auf die Frage nach seinem Schweigen über Kurz dann regelrecht mit einer Verteidigung für den Ex-Kanzler und verwies darauf, dass der "Fall Teichtmeister" weit weniger Aufmerksamkeit von Gericht und Medien als der "Fall Kurz" erhalten habe.
"Kickl und Kurz scheinen sich anzunähern"
In FPÖ und ÖVP mutmaßt man, dass just die langjährigen Erzfeinde - Kurz hatte 2019 bekanntlich die Entlassung von Kickl als Innenminister verlangt - sich "aus welchen Gründen auch immer angenähert" hätten.
FPÖ-Insider: "Kickl hat vor bösen Gerüchten Angst"
Das wiederum könnte mit "bösen Gerüchten über Kickl" zusammenhängen, mutmaßt ein FPÖ-Insider. Tatsächlich kursieren diese gerade in Burschenschaftermilieus.
Und: "Die sind seit einiger Zeit sehr, sehr nervös", berichtet ein Blauer über das "Umfeld von Herbert Kickl". Auch der FPÖ-Chef selbst sei seit ein paar Wochen "alles andere als entspannt".
Was Kickl und Kurz verbinden könnte
Wie von oe24 berichtet, hatte die FPÖ sogar ein Video gedreht, in dem sie selbst ventilierte, dass angeblich die ÖVP versuche, Kickl zu "diskreditieren", und brachte sogar "Ermittlungen" ins Spiel.
Schweißt das Kickl und Kurz zusammen? Oder planen die ungleichen Herren gar etwas ganz anderes? Ein politisches Projekt? Kurz hatte unlängst schließlich erklärt, dass "ein Kanzler Kickl Demokratie" sei.