Dominik Wlazny und seine Bierpartei könnten Karten für Nationalratswahl neu mischen. Und Karl Nehammer "nutzen", sagen Experten oe24. Was ein VP-Stratege zur Auswirkung Wlaznys auf den Wahltermin sagt. .
„Für die ohnehin schon geschwächten Grünen, aber auch für die SPÖ wäre ein Antreten der Bierpartei keine guten Nachrichten“, sagt Lazarsfeld- und Market-Chef Werner Beutelmeyer. Sollte Dominik Wlazny die nötigen Spenden – über 1 Million Euro – zusammenbringen und in den Nationalratswahlkampf-Ring steigen, würde das „eine Zersplitterung des mitte Links-Lagers auslösen“, erklärt auch IFDD-Boss Christoph Haselmayer.
Wlazny würde wohl "Babler Platz 2 kosten"
Beide Meinungsforscher analysieren im ÖSTERREICH-Gespräch, dass Wlazny „gute Chancen auf den Einzug in den Nationalrat hätte und vor allem von Grünen, Neos und der SPÖ Stimmen holen“ würde.
Kostet Wlazny Babler Platz 2? Haselmayer meint, dass Wlazny „brandgefährlich für Andreas Babler wäre. Er könnte ihm Platz zwei kosten und sogar seine Polit-Karriere beenden“.
Nervosität steigt in der SPÖ
In der SPÖ reagiert man jedenfalls bereits nervös und hofft noch, dass sich der Musiker und Arzt – der bekanntlich bereits bei der letzten Bundespräsidentschaftswahl einen Achtungserfolg erzielte – bei allfälligen Neuwahlen am 26. Mai oder 9. Juni nicht die nötigen finanziellen Mittel und Unterstützungen zusammenkriege. Wlazny könnte schließlich auch bei Jung-Wählern, die Babler ansprechen will punkten.
Grüne und KPÖ durch Bierpartei in Bredoullie
Aber auch für Werner Koglers Grüne könnte Wlazny einen ziemlichen Absturz auslösen. Haselmayer glaubt, dass der Bierpartei-Chef auch Stimmen von den Neos holen und einen „Einzug der KPÖ unwahrscheinlich machen würde“.
Vizekanzler Werner Kogler feiert Weihnachten.
"Bierpartei gute Nachricht für die ÖVP"
Für die „ÖVP und Karl Nehammer sind das gute Nachrichten“, sagt denn auch Beutelmeyer. Seine Chancen zumindest Platz 2 zu schaffen, würden so steigen. Ob die Neuwahl doch im September stattfindert, um Wlazny mehr Zeit zu lassen? „Jetzt hat er das Momentum. Frühjahrswahlen bleiben wahrscheinlich“, kontert ein VP-Stratege."Wenn er stark ist, schafft er Geld und Unterschriften auch bis März, sonst schafft er es eh nicht", meint der ÖVPler. Zudem benötige er gar nicht über eine Million Euro für den Wahlkampf, meinen Strategen. Peter Pilz hätten 2017 mit seiner neuen Liste damals 300.000 Euro gereicht.
Wlazny macht "Kanzler Nehammer wahrscheinlicher als Kanzler Kickl"
Für die FPÖ könnte Wlazny zweischneidig sein. Sollte die ÖVP relativ knapp Zweite hinter der FPÖ werden, wäre "ein Kanzler Nehammer weit wahrscheinlicher als ein Kanzler Kickl", glauben Polit-Strategen in mehreren Parteien. Für Spannung ist jedenfalls gesorgt.
Bierpartei-Chef tritt zur Nationalratswahl an
Wahlkampf-Check: Wie fit sind ÖVP, SPÖ, FPÖ & Co?
Geheime ÖVP-Sitzung: "Mehrheit ist für Frühjahrswahl"