Vier ertappte Männer bekommen nach ihrem Zwerg-Klau nun Diebstahls-Anzeigen.
Alles Zwerg in Vorarlberg: Anstelle von Sachthemen dominiert der skurrile Streit um Werbe-Gartenzwerge der SPÖ den Wahlkampf vor der Ländle-Landtagswahl. Die Sozialdemokraten verdächtigten die ÖVP, ihre Coolmen gestohlen zu haben. Diese wies alle Schuld von sich. Nun wurde ein erster Diebstahl geklärt.
Ertappte Zwerg-Diebe wurden gestern verhört
Den vier Männern, die in der Nacht auf Samstag beim Zwergerl-Klau in Bregenz ertappt wurden, droht ein juristisches Nachspiel: Die Polizei hat bereits ihre Diebstahls-Anzeigen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
Pikant: Einer der Männer ist Gemeindevertreter einer ÖVP-nahen Bürgerliste in Langen bei Bregenz. Die mutmaßlichen Diebe drehen den Spieß jetzt um und berufen sich auf SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ritsch. Dieser habe jeden Vorarlberger aufgefordert, einen Zwerg mitzunehmen. „Sie waren auf dem Heimweg vom ,Hasenfest‘ und entschlossen sich, ihren Kindern je einen Zwerg mitzubringen“, so Josef Kirchmann, Bürgermeister in Langen.
Doch für den großen Coup (400 gestohlene Zwerge) wollen die Männer nicht verantwortlich sein. In diesen Fällen laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren.
SPÖ-Landesgeschäftsführer Reinhold Einwallner vermutet im Gespräch mit ÖSTERREICH eine konzertierte Aktion: „Das ist nichts, was man allein aus Jux und Tollerei mit einem Privat-Pkw erledigen kann. Da braucht’s Ausrüstung, das notwendige Fahrzeug und vor allem auch die notwendigen Personen.“
SPÖ verteilt »Coolmen« nun direkt
Nach Diebstählen sucht die SPÖ andere Wege, um die Zwerge zu verteilen.
20.000 Zwerge um 140.000 Euro ließ die Ländle-SPÖ für ihren Wahlkampf produzieren. Nach der nächtlichen Demontage ändern die Sozialdemokraten ihre Strategie: Die Coolmen werden nun direkt an interessierte Bürger verteilt.
Messe. Erste Station der Aktion ist die Dornbirner Messe. SPÖ-Geschäftsführer Einwallner: „Wir wollen die Vorarlberger mit einem Coolman bedienen, die ihn gern haben und ihn nicht in einem Keller verstecken müssen.“
Erik Kühnelt