Ein 49-Jähriger drohte, in einer Wohnung zu verbluten. Zwei Polizisten retteten sein Leben.
Freitag gegen 10 Uhr ging ein Notruf bei der Polizei ein. Ein Wiener (49) machte am Telefon einen verwirrten Eindruck, weshalb zunächst von einer psychisch erkrankten Person ausgegangen wurde. Also machten sich die Beamten auf dem Weg zu der Wohnung in der Kreuzgasse.
Mit letzter Kraft am Telefon um Hilfe gerufen
Niemand öffnete die Türe. Die Ordnungshüter blieben hartnäckig und ließen sich die Nummer des 49-Jährigen durchgeben. Anscheinend mit letzter Kraft röchelte dieser in den Hörer: „Ich höre sie schon vor der Tür. Ich liege schwer verletzt im Wohnzimmer, ich kann nicht aufstehen, ich verblute!“
Halbnackter Pensionist öffnete die Wohnungstür
Sofort versuchten die Polizisten die Sicherheitstüre aufzutreten. Plötzlich öffnete ein leichtbekleideter Mann (69), der Kratz- und Blutspuren im Gesicht und am Oberkörper hatte. Er versicherte, alles wäre in Ordnung. Doch dann drangen Hilferufe aus der Wohnung. Die Polizisten zögerten nicht, liefen hinein und fanden den blutüberströmten Anrufer im Wohnzimmer sitzend.
Er hatte lebensgefährliche Stich- und Kopfverletzungen. Die Rettung wurde gerufen und der Pensionist wegen des Verdachts auf Mordversuch festgenommen. Er streitet jegliche Verbindungen zur Tat ab. Es gilt die Unschuldsvermutung. Das Opfer ist im AKH, die akute Lebensgefahr gebannt.
Streit
Hintergrund dürfte ein jahrelanger Streit zwischen Stiefvater und dem arbeitslosen Stiefsohn gewesen sein, der immer wieder für längere Zeit bei seiner Mutter und dem Stiefvater wohnte. Bisher hatte die Mutter Streitereien geschlichtet, sie war zum Tatzeitpunkt aber auf Kur und die Männer waren alleine in der Wohnung.(lae)