Postler zur Polizei
Post will weitere Mitarbeiter umschulen
02.09.2009
Post-Management sieht eine "sinnvolle Umschichtung von Mitarbeitern".
Das Post-Management hat sich über die am Montag gestartete Ausbildung seiner ersten 28 Mitarbeiter, die in den Innendienst der Polizei wechseln, erfreut gezeigt. Dies sei aber nur als Anfang einer "sinnvollen Umschichtung von Mitarbeitern zum Arbeitgeber Bund" zu sehen, erklärte Post-Generaldirektor Rudolf Jettmar. In den nächsten sechs bis acht Monaten könnten noch "einige hundert Mitarbeiter, die bei der Post nicht mehr benötigt werden", zur Polizei wechseln.
Hunderte sollen folgen
"Wenn die Polizei heuer im Herbst noch
weitere hundert Mitarbeiter benötigt, werden wir sie nach dem Prinzip der
Freiwilligkeit stellen können", so Jettmar. Zuversichtlich zeigte er sich
bezüglich einer Lösung der Kosten-Frage für die Umschulungen: "Es ist dies
eine klassische win-win-Situation, von der alle profitieren: Die Polizei,
die zusätzliche Mitarbeiter bekommt, die Post, die finanziell erheblich
entlastet wird und nicht zuletzt die Mitarbeiter, die endlich wieder eine
berufliche Perspektive haben", so Jettmar.
Erste Umschichtung
Laut Innenministerium sind mit 1. September 28
Post-Bedienstete und zwölf Telekom-Bedienstete auf freiwilliger Basis ins
Innenministerium gewechselt, um dort die Polizei zu entlasten. Die
Staatsbetriebe Post und Telekom Austria haben derzeit für Hunderte
unkündbare Beamte keine Verwendung. Sie sind in "Karriere- und
Entwicklungscentern" (KEC) geparkt.
Grundschulung
Die Mitarbeiter, die nun dem Innenministerium
zugeteilt werden, werden vorerst für die ersten acht Wochen nach dem
Postentlohnungsschema bezahlt. Zu Beginn werden sie in einer zweiwöchigen
Grundschulung sowie einer anschließenden sechswöchigen Einschulung am
Arbeitsplatz in der jeweiligen Polizeiinspektion vorbereitet.
Kritik
Kritik hatte es im Vorfeld von Beamtenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek (S) gegeben. Der Wechsel bereits am 1. September bedeute
"noch keine seriöse Gesamtlösung". Es sei bis jetzt noch nicht geklärt, wo
die ehemaligen Post- und Telekombediensteten nach Ablauf der zweimonatigen
Probephase bleiben könnten. "Sicherheit bringt das keine." Auch die
Finanzierung des Bundes sei noch nicht gesichert.