Ausfälle in NÖ angekündigt

Postbus AG: Konflikt um Dienstpläne droht völlig zu eskalieren

08.09.2020

Zudem sind Ausfälle im Frühverkehr in Teilen Niederösterreichs für Mittwoch angekündigt.

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© ÖBB Postbus GmbH
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Hollabrunn/Wien. Der Zentralbetriebsrat der Bediensteten der Österreichischen Postbus AG hat am Dienstag eine Eskalation im Konflikt um Dienstpläne geortet. Die Personalvertretung wird deshalb laut einer Aussendung am Mittwoch ab 4.00 Uhr eine Betriebsversammlung in der Dienststelle Hollabrunn abhalten. "In Teilen Niederösterreich wird es deshalb im Frühverkehr zu Ausfällen kommen."
 
Dienstbeginn 3.41 Uhr, Dienstende 19.35 Uhr - derartige "gemeingefährliche Arbeitstage" von beinahe 16 Stunden für Lenker habe der Vorstand beim Postbus seit Schulbeginn durchgedrückt, hieß es in der Aussendung. Dagegen laufe der Betriebsrat jetzt Sturm.

Die neuen Dienstpläne würden jeder Verantwortung für Fahrgäste und Lenker entbehren. "Das ist ein klarer Verstoß gegen den Kollektivvertrag und damit auch gegen das Gesetz", betonte der Vorsitzende des Zentralbetriebsrats beim Postbus, Robert Wurm. Bei der Betriebsversammlung gehe es "um die Sicherheit und den Schutz" der Fahrgäste und Lenker. Weitere Proteste seien nicht ausgeschlossen.


"Dringend ein Machtwort" nötig
 

Nach den neuen Dienstplänen fängt ein Lenker dem Betriebsrat zufolge beispielsweise um 3.41 Uhr seinen Dienst an und fährt bis 7.55 Uhr, steht dann 9:15 Stunden in der Dienststelle und fährt wieder von 17.10 Uhr bis 19.35 Uhr. "Er kommt auf eine Einsatzzeit von 15:54 Stunden. Die Zeit dazwischen wertet die Unternehmensführung als Freizeit und bezahlt dem Lenker nur 6:30 Stunden aus."
 
Weil die Dienststellen an den Zielorten der Postbus-Linien "in neun von zehn Fällen weit weg von den Wohnorten der Lenkerinnen und Lenker" lägen, hätten die Mitarbeiter nicht einmal die theoretische Möglichkeit, in der Stehzeit nach Hause zu fahren und sich zu regenerieren. Das Management ignoriere das. Wurm richtete nicht zuletzt einen Appell an Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), dass sie "dringend ein Machtwort spricht".
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