Mit mehr Zustimmung als 2006 sind am Montag die drei Nationalratspräsidenten gewählt worden.
Präsidentin Barbara Prammer (S) erhielt 140 von 168 gültigen Stimmen (83,3 Prozent), vor zwei Jahren wurde sie mit 135 von 166 gültigen Stimmen (81,3 Prozent) ins Amt gewählt. Prammer erhielt in absoluten Zahlen (140) heute gleichviele Stimmen wie Heinz Fischer bei seinem schwächsten Ergebnis 1999. 1990 hatte Fischer mit 153 Stimmen das seitdem beste Ergebnis als Erster Präsident erreicht. Am schlechtesten hat bisher Andreas Khol (V) als Erster Präsident 2002 mit 130 Stimmen abgeschnitten, wobei anzumerken ist, dass er im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht über eine Große Koalition im Hintergrund verfügte. Das höchste Votum überhaupt bisher hatte Heinrich Neisser (V), ihn wählten 1995 164 von 179 Abgeordneten zum Zweiten Präsidenten.
Auch der Zweiter Präsident Michael Spindelegger (V) schnitt mit 142 von 170 gültigen Stimmen (83,5 Prozent) besser ab als letztes Mal (113 von 171 gültigen Stimmen, 66 Prozent).
Der umstrittene FPÖ-Kandidat Martin Graf bekam 109 von 156 gültigen Stimmen (69,9 Prozent), sein Gegenkandidat von den Grünen, Alexander Van der Bellen, schaffte nur 27 Stimmen (17,3 Prozent). Graf erhielt damit eine größere Zustimmung als die Grüne Eva Glawischnig vor zwei Jahren. Ihr hatten 2006 trotz fehlender Gegenkandidaten nur 83 von 152 Mandataren (54,6 Prozent) das Amt der Dritten Präsidentin zugetraut. Sie hatte damit in absoluten Zahlen das zweitschlechteste Ergebnis seit 1990. Das schwächste Abschneiden hat Heide Schmidt als Dritte Präsidentin 1990 mit nur 70 von 136 gültigen Stimmen vorzuweisen.
Graf hat in absoluten Zahlen auch andere Amtsvorgänger übertroffen und überhaupt das beste Ergebnis aller FPÖ-Kandidaten seit 1990 erzielt. So hatten etwa Herbert Haupt nur 91, Willi Brauneder 93 und Thomas Prinzhorn 93 bzw. 90 Stimmen erreicht.