Eine Umfrage beweist, dass sich die meisten Priester Veränderungen wünschen.
Kirche im Chaos: Seit Wochen streiten Reformer und Reform-Gegner um die katholische Kirche der Zukunft. Auch „Im Zentrum“ (22 Uhr, ORF 2) greift die Debatte auf. Es diskutieren unter anderem: Peter Schipka, Generalsekretär der Bischofskonferenz, Ewald Stadler (BZÖ) und Gerald Gump von der Pfarrer-Initiative.
Und: Eine ORF-Umfrage unter 500 österreichischen Pfarrern dürfte die Debatte noch weiter anheizen, denn sie zeigt: Die Priester-Initiative rund um Helmut Schüller hat längst viel mehr Unterstützer, als die Kirchenoberen wahr haben wollen. Die Einzelheiten:
- 31 Prozent der Befragten sind demnach solche, die den „Aufruf zum Ungehorsam“ vollständig unterstützen. 41 Prozent stehen ihr positiv gegenüber. Zusammengerechnet sind das 72 Prozent.
- Rund 55 % der Befragten plädieren für Frauen als Priesterinnen, 60 % können sich vorstellen, dass Laien predigen.
Harte : Erst am Freitag war die Bischofskonferenz zu Ende gegangen und hatte den Ideen der „Rebellen“ eine Abfuhr erteilt: Frauen könne man sich als Priesterinnen ebenso nicht vorstellen wie ein Ende des Zölibats. Die Fronten also bleiben also verhärtet.
"Das ist auf Dauer zu wenig"
ÖSTERREICH: Zufrieden mit dem Ergebnis der Bischofskonferenz?
Helmut Schüller: Was ich gehört habe, ist eine pauschale Abwehr der Anliegen von drei Viertel aller Katholiken. Schönborn verweist auf Rom. Aber was vertreten Österreichs Bischöfe? Ich glaube nicht, dass alle mit der jetzigen Haltung glücklich sind.
ÖSTERREICH: Was werden Sie weiter tun?
Schüller: Wir werden weiter in unserem Bereich Maßnahmen setzen, wie sie in unserem Aufruf stehen, und uns international vernetzen. Die Fragen sind ja von Europa bis Südamerika die gleichen.
ÖSTERREICH: Schönborn will Gespräche …
Schüller: Wir verweigern uns nicht. Aber wenn man uns dabei nur sagt, was alles nicht geht, ist das auf Dauer zu wenig.
(nak)