Wirbel in Vordernberg

Private Security im Schubhaftzentrum

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Die Gemeinde Vordernberg vergab den 68 Mio.-Euro-Auftrag an die Security-Firma G4S.

Das neue Schubhaftzentrum in Vordernberg im obersteirischen Bezirk Leoben wird neben Exekutivbeamten auch von der privaten Sicherheitsfirma G4S mitbetrieben werden. Das Innenministerium hat damit erstmals gewisse Aufgaben einer derartigen öffentlichen Einrichtung in private Hände gegeben. Das Auftragsvolumen umfasst laut G4S rund 68 Mio. Euro. Die Mindestlaufzeit beträgt 15 Jahre.

"Nicht hoheitliche Aufgaben"
Alexander Marakovits, Kommunikationsleiter des Innenministeriums, bestätigte die Auftragsvergabe an die G4S. Er sagte, dass für die Sicherheit in Vordernberg zumindest 55 Exekutivbeamte zuständig sein werden. Andere, "nicht hoheitliche Aufgaben" wie etwa Küche, Reinigung und medizinische Betreuung waren ausgelagert und von der Gemeinde ausgeschrieben worden.

Tatsächlich handle es sich bei einem derartig gemischten Betrieb um ein in Österreich neues Modell. Man erwarte sich dadurch geringere Kosten, so Marakovits zur. Er betonte aber, dass das Thema Sicherheit komplett in den Händen der Exekutive bleibe. Die Vergabe des Auftrags sei bei der Ausschreibung zufällig an eine Sicherheitsfirma ergangen. Das Anhaltezentrum soll etwa 200 Schubhäftlingen Platz bieten. Laut Matthias Wechner, Vorstand der G4S Secure Solutions AG Österreich, markiere der Auftrag "den Eintritt in ein neues Segment auf dem österreichischem Markt".

Mit dem Bau des Zentrums liege man laut Ernst Eichinger von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) im Zeitplan. Derzeit würde an der Außenanlage sowie an der Sicherheitstechnik und an den Oberflächen gearbeitet. Die Übergabe an den Mieter, das Innenministerium, soll Mitte Dezember erfolgen. Danach werde noch eingerichtet und ein Probe-Betrieb aufgenommen. Eine Fertigstellung war nach dem verspäteten Baubeginn im März 2012 für Ende 2013 vorgesehen.

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