Erschreckend: Plus 41 Prozent Mord, Plus 41 Prozent Einbrüche, Plus 25 Prozent Autoklau.
Wien. Bewaffneter Raubüberfall auf einen Lieferwagen einer Großbäckerei in Wien, eine verwüstete Filiale einer Lebensmittelkette in Südburgenland – zwei Beispiele von gestern für die alltägliche Kriminalität. Zudem ist Österreich laut Bundeskriminalamt (BKA) „ein goldenes Land“ für brutale Menschenhändler .
Laut aktueller Kriminalitätsstatistik ist die Zunahme an kriminellen Handlungen besonders wieder in Wien bemerkbar: Hier verzeichnet man von Jänner bis September 2009 ein Plus von fast zehn Prozent im Vergleich zum Zeitraum 2008. Österreichweit wurden exakt 441.767 Delikte verübt. Das bedeutet eine Zunahme von 4,6 Prozent. Somit werden pro Tag rund 1.600 Straftaten verübt. Nach Wien folgt Vorarlberg mit einer Steigerung von 9,4 Prozent.
Einen leichten Rückgang registrieren die Behörden nur in Oberösterreich, Salzburg und Tirol.
Um 41 Prozent mehr Morde in ganz Österreich
Im untersuchten
Zeitraum gab es konkret 105 Mordfälle, was im Vergleich zu 2008 eine
Steigerung von 41 Prozent darstellt. Auch beim Delikt Einbruch in
Einfamilienhäusern gibt es keine Entwarnung: In mehr als 5.500 Häusern
drangen Diebe ein und sorgten für eine Anzeigenzunahme um 41,3 Prozent.
Besonders beunruhigend: Immer öfter (plus fünf Prozent) sind die Einbrecher
bewaffnet.
Auch die Autoknacker treiben nach wie vor ihr Unwesen: In den vergangenen neun Monaten wurden 4.019 Pkws gestohlen. Zurückgegangen sind lediglich die Einbrüche in Autos, wo oft GPS-Geräte und Radios entwendet werden: minus 15 Prozent.
Positiver Trend nur bei Jugendkriminalität
Nicht einmal die
Hälfte aller Straftaten wird aufgeklärt. Die Aufklärungsquote liegt
österreichweit bei 39,3 Prozent. Sie konnte im Vergleich zu 2008 nur um
einen Prozentpunkt verbessert werden. Die meisten Verbrechen werden in
Vorarlberg aufgeklärt (55 Prozent), gefolgt von Burgenland und
Oberösterreich mit jeweils 50 Prozent. Die Aufklärungsquote in der
Bundeshauptstadt Wien liegt abgeschlagen bei 29,3 Prozent, was einen Zuwachs
von nur 1,3 Prozentpunkten bedeutet.
Positiv ist nur der Trend bei der Jugendkriminalität: In der Altersgruppe von zehn bis 14 Jahren verzeichnet die Polizei einen Schwund um 15 Prozent.