ÖVP-Plan
Pröll beharrt auf Gymnasien
10.03.2011
VP-Chef Josef Pröll wird heute das VP-Bildungspapier präsentieren.
Monatelang hatte die ÖVP an einem neuen Bildungskonzept gearbeitet. Und eigentlich waren die zwei damit betrauten VP-Minister – Wissenschaftsministerin Beatrix Karl und ÖAAB-Obmann Michael Spindelegger – längst damit fertig. Aber von all zu viel Reformen wollten die VP-Hardliner nichts hören. VP-Bildungssprecher Werner Amon – er verhandelt nun die Bildungspolitik mit SP-Bildungsministerin Claudia Schmied – war zuletzt ebenfalls eingebunden. Was neu werden soll:
- Im aktuellen VP-Plan – „Bessere Schulen. Bessere Chancen“ – wird weiterhin am „dualen System“ festgehalten.
- Allerdings sollen „die Neuen Mittelschulen ausgebaut“ werden. Diese umgewandelten Hauptschulen sollen für ein „besseres Bildungsniveau“ und damit eine „höhere Durchlässigkeit“ sorgen.
- Uneinig blieben sich VP-Granden, ob die Entscheidung – Gymnasien oder Neue Mittelschule – weiterhin wie bislang ab dem zehnten Lebensjahr entschieden werden soll. Oder die Kinder erst mit 12 Jahren in die unterschiedlichen Schultypen wechseln.
- Künftig soll es jedenfalls – in Anlehnung an das französische Schulsystem – eine „mittlere Reife“ geben – damit könnte man auch leichter in ein Gymnasium ab 15 wechseln.
Sitzenbleiben „nur noch als letzter Ausweg“
Ein Punkt, der Claudia Schmied freuen wird, ist das Sitzenbleiben – respektive: künftig solle das Wiederholen einer Klasse „nur noch letzter Ausweg“ sein.
Die ÖVP will sich mit ihrem Über-50-Seiten-Bildungskonzept klar „zu unserer Verantwortung“ bekennen und „überdurchschnittlich in das Bildungssystem investieren“.
Im schwarzen Papier wird allerdings das jetzige Bildungsniveau bemängelt. Das „bestenfalls durchschnittlich“ sei.
Besonderes Augenmerk legt die schwarze Bildungslinie nun auch auf die „Kindergartenausbildung“ und die Sprach- und Talentförderungen.