Finanzminister will Anreize über das gesetzliche Pensionsalter hinaus.
Der Vorschlag von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S), das Weiterarbeiten potenzieller Hackler- und Korridorpensionisten mit einer Monatsprämie von 250 Euro zu versüßen, stößt bei Finanzminister Josef Pröll (V) auf wenig Gegenliebe. Man sei gegen "Zuckerln für Frühpensionisten", sagte ein Sprecher. Erfreut zeigten sich dagegen Seniorenvertreter, positiv auch die Reaktion der Wirtschaftskammer.
Nachhaltige Basis
Angesichts des Berichts der Pensionsreformkommission müsse das System zuerst auf eine nachhaltige Basis gestellt werden, so der Pröll-Sprecher. "Wenn man jetzt neue Zuckerln für Frühpensionisten überlegt, dann ist das nicht unbedingt der richtige Weg." Das heiße nicht, dass man nicht auch über Anreizsysteme diskutieren könne, allerdings nur dort, wo es um das Arbeiten über das gesetzliche Pensionsalter hinaus gehe.
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl hat einen Vorschlag für ein solches System bereits im August beim Forum Alpbach vorgestellt. Man freue sich, dass auch Hundstorfer auf ein Anreizmodell setzt, hieß es nun in der Kammer. Man müsse die verschiedenen Modelle prüfen. Klar sei auch, dass eine solche Maßnahme in eine größere Pensionsreform einzubetten sei. Einen positiven Grundansatz ortete auch VP-Sozialsprecher August Wöginger.
Erfreute Senioren
Andreas Khol, Obmann des ÖVP-Seniorenbundes und amtierender Chef des Seniorenrates, zeigte sich erfreut. Er erinnerte daran, dass auch der Seniorenbund bereits einen Vorschlag für ein Belohnungsmodell gemacht hat. Auch der SPÖ-Pensionistenverband äußerte sich positiv.