Die Österreicher setzen hohe Erwartungen in die neue Justizministerin: Sie liegt in der ÖSTERREICH-Umfrage bereits auf Platz 2.
Gerade frisch von Bundespräsident Heinz Fischer angelobt, landet die neue, parteifreie Justizministerin Claudia Bandion-Ortner auf Anhieb auf Platz zwei beim aktuellen Gallup-Politikerranking. Das Meinungsforschungsinstitut Gallup hat für ÖSTERREICH die Erwartungen an die Ministerriege abgefragt. Der Saldo ergibt sich aus dem positiven Zutrauen minus der negativen Erwartungen.
Pröll auf Platz 1
Die Neo-Ministerin Bandion-Ortner liegt
mit 34 Prozent Zustimmung noch vor SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann. Mit 40
Prozent verteidigt ÖVP-Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll erneut
Platz eins.
Bandion auf Rang 2
Für den Politologen Peter Filzmaier erklärt
sich die hohe Erwartungshaltung der Bevölkerung an Bandion-Ortner dadurch,
dass sie medial sehr präsent und offenbar klug beraten sei. „Auch bei
Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky gab es einen Anfangsbonus, aber
Bandion-Ortner weiß, dass es nicht genug ist, nur ein bunter Vogel zu sein.
Davon kann man nicht vier Jahre lang leben“, so Filzmaier gegenüber
ÖSTERREICH.
Nicht nur bunter Vogel
Bandion-Ortner hat in ihren ersten
Interviews den Fokus auf den Kinderschutz gelegt und weicht auf Fragen nach
ihren vielen modischen Brillen aus. Dazu komme noch, dass das
Justizministerium ein „dankbares Ressort“ sei, weil sich ihre Vertreter
stärker von der Tagespolitik abgrenzen können als andere Minister. Auch weil
die Ex-BAWAG-Richterin Bandion-Ortner keiner Partei angehöre, könnte sie
sich leichter von der Politklasse abgrenzen, meint Filzmaier.
"Ganz einfach“
Die neue Ministerin hat ihre
Parteiunabhängigkeit auch gleich wieder nach ihrer Angelobung betont: „Wenn
ich etwas nicht befürworte, werde ich dagegen sein, ganz einfach.“ Außerdem,
so Filzmaier, gebe es in der Spitzenpolitik nicht viele „junge, sympathische
Frauen.“
Hundstorfer auf 3, Faymann auf 4
Hohe Erwartungen werden auch in
SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer gesetzt – wohl aufgrund der
angespannten wirtschaftlichen Situation mit zunehmender Arbeitslosigkeit. Er
landet mit 27 Prozent Vertrauensvorschuss gleich hinter Bandion-Ortner und
vor Bundeskanzler Werner Faymann. Von ihm wird mehr Lösungskompetenz
erwartet als von ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner auf Rang 6.
Schmied auf Platz 5
Auch der Bildungsbereich ist den
Österreichern wichtig. Denn SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied ist
ebenfalls mit einer hohen Erwartungshaltung konfrontiert.
Schlusslicht Darabos
Während sich die Minister Maria Fekter
(ÖVP), Alois Stöger (SPÖ) und Doris Bures (SPÖ) im Mittelfeld halten können,
setzen die Österreicher in SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek
keine großen Hoffnungen. Sie rangiert am vorletzten Platz, vor
SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos, der das Schlusslicht ist.