In dieser Frage hat die ÖVP eingelenkt. Nun wartet die Regierung auf die Fakten von der Expertengruppe.
Anlässlich der Regierungsklausur in Graz hat der Ministerrat am Dienstag wie erwartet das Bekenntnis der Bundesregierung zum Ausbau von Ganztagsschulen abgesegnet. Bis zum Sommer sollen Experten einen Masterplan dafür erarbeiten. ÖVP-Finanzminister Josef Pröll sagte auch die entsprechende Finanzierung zu.
Warten auf die Daten
"Es wird mehr Geld geben für die ganztägige
Schulbetreuung, aber es müssen Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen",
betonte Pröll. Genau für diese soll die nun eingesetzte Expertengruppe
sorgen: Laut Ministerratsvortrag wird sie Rahmenbedingungen definieren,
Best-Pratice-Modelle nennen und den konkreten Bedarf in den neun
Bundesländern einschätzen. Österreichweit geht SPÖ-Bildungsministerin
Claudia Schmied von einem Bedarf an 350.000 Plätzen (bei 120.000
existierenden) aus.
Unterschiede von Stadt und Land
Dabei ist laut dem Papier
vorgesehen, "auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Eltern
einzugehen und Konzepte mit Tagesbetreuung vor und nach dem Unterricht,
sowie verschränkte Konzepte bedarfsgerecht für die verschiedenen Regionen zu
erarbeiten". Speziell die Unterschiede von Städten und dem ländlichen Raum
müssten berücksichtigt werden. "Die Eltern sollen die Wahlfreiheit haben,
zwischen halbtägigen und unterschiedlichen Formen attraktiver ganztägiger
Angebote wählen zu können", wird betont.
Neue schwarze Wege
Pröll wies darauf hin, dass die ÖVP in dieser
Frage neue Wege gehe. "Wir haben ein neues Signal gesetzt und werden die
Bildungsministerin unterstützen, mehr Plätze bereitzustellen", sagte er.
Gleichzeitig forderte er aber, "Licht in die unzähligen Schulversuche zu
bringen, die sich seit Jahren angehäuft haben".