Umweltminister Josef Pröll machte beim Treffen der EU-Umweltminister am Donnerstag in Luxemburg seinem Ärger Luft über die Falschinformation an die unmittelbaren Nachbarstaaten über den Zwischenfall im slowenischen Atomkraftwerk Krsko.
"Es muss unverzüglich geklärt werden - und ich werde das auch im Rat ansprechen - wie es zu diesem Wirr-Warr an Informationen kam", sagte Pröll bei seiner Ankunft zu den Beratungen. Der slowenische Umweltminister und amtierende Ratsvorsitzende Janez Potobnik betonte, es sei ein falsches Formular verwendet worden, der Betreiber habe sich bereits entschuldigt. "Es war ein normaler menschlicher Fehler", sagte er.
"Man muss sich auf Informationen verlassen können"
Er
wolle "auf Punkt- und Beistrich" geklärt wissen, wie es dazu kommen konnte,
dass in Europa ein Alarm ausgelöst wurde, während Österreich - ebenso wie
Ungarn und Italien - benachrichtigt wurden, es handle sich um eine Übung",
sagte Pröll. Der Vorfall zeige zwar, dass das europäische System
funktioniert hat. Offensichtlich sei die Information Sloweniens an die EU
aber eine andere war als an die Nachbarstaaten. "Und das kann im Sinne der
Verunsicherung der Menschen so nicht funktionieren. Da muss mann sich auf
gleiche, kongruente Informationen verlassen können", so Pröll. Das werde er
seinem slowenischen Kollegen auch klar machen.
Auch Kritik von Atomgegnern
Nach dem Zwischenfall im AKW Krsko in
Slowenien haben auch die oberösterreichischen Atomgegner die mangelnde
Information nach dem Atomalarm kritisiert. Roland Egger von
"atomstopp_oberoesterreich" verlangte am Donnerstag nach einer umfassenden
Aufklärung der Ereignisse. Überdies solle sich Österreich schleunigst für
einen atomaren Katastrophenfall rüsten, erklärte er in einer
Presseaussendung. Umweltlandesrat Rudi Anschober (G) kritisierte die
Untätigkeit der Bundesregierung.