So vage wie diese Stellenbeschreibung ist noch kaum eine Ausschreibung für einen Top-Job in Österreich erfolgt: Völlig überraschend für alle Beteiligten wurde am 23. Dezember im Amtsblatt der Wiener Zeitung ein Weihnachtsgeschenk für schnell entschlossene Job-Hopper publik. Die Staatsholding ÖIAG, Verwalterin von gezählten drei Unternehmensanteilen der Republik Österreich, sucht ab 1. Juli 2011 einen Nachfolger für Vorstand Peter Michaelis.
Für Kandidaten werden keine näheren Ausbildungsvorgaben gemacht. Außer dass sie gut mit Medien umgehen können sollten, müssen sie offenbar nicht viel können.
Traumgage wie Michaelis?
Der Industrielle Claus Raidl hatte den Vorstandssitz in der Staatsholding, der mit stolzen 700.000 Euro für den umstrittenen Michaelis dotiert war, wohl nicht umsonst als „Halbtagsjob“ bezeichnet. SP-Geschäftsführerin Laura Rudas ist verärgert über diese „Provokation“: „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die drei Beteiligungen von den zuständigen Ministerien locker selbst verwaltet werden könnten. Niemand braucht mehr die ÖIAG. Wir sollten sie auflösen.“ Als Skandal könnte sich die Dotierung des neuen Jobs erweisen. Rudas: „Pröll soll sagen, ob der neue Vorstand auch 700.000 € für einen Halbtagsjob kriegen wird.“