Sobotka Minister

Pröll setzt sich durch: Mikl nach NÖ

10.04.2016

Erwin Pröll regelt seine Nachfolge - und bringt die ÖVP damit schwer ins Schleudern.

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„Bald habe ich den schwierigsten Job dieser Republik hinter mir – und die schönste Aufgabe in Österreich vor mir“, wurde Johanna Mikl-Leitner ein bisschen poetisch an diesem Sonntag – an dem der VP-Vorstand wieder eine delikate Personalrochade zu beschließen hat. Wie ÖSTERREICH bereits berichtete, wird die Innenministerin in den nächsten Tagen zurücktreten: Sie kehrt in die nö. Landesregierung zurück, als Stellvertreterin Erwin Prölls.

Pröll will Mikl am 21. April im Landtag präsentieren
Bereits am 21. April will Pröll Mikl dem Landtag präsentieren. Der Posten hat Zukunft: Spätestens Anfang 2017 soll sie Landeshauptfrau werden. Der dann 70-jährige Pröll dürfte sich zurückziehen. Mikls Kontrahent im Kampf um die Pröll-Nachfolge wird getröstet: Finanzlandesrat Wolfgang Sobotka übernimmt im Gegenzug den derzeit schwierigsten Ministersessel von Mikl.

Mitterlehner: "Hätte mir 
gewünscht, dass sie bleibt"
Bedauern. Parteichef Reinhold Mitterlehner betonte, er habe die Entscheidung Mikls akzeptiert, aber: „Ich bedaure es. Ich hätte mir gewünscht, dass sie noch länger im Regierungsteam bleibt.“

Es ist Zeit. Und Pröll sagte: „Wir haben das lange vorbereitet, schon seit März.“ Es sei an der Zeit für Mikl-Leitner, nach NÖ zurückzukehren.

Debatten
Trotzdem sind nicht alle glücklich in der ÖVP: Zwei Wochen vor der Hofburg-Wahl und mitten in der Asylkrise wechselt man die wichtigste Ministerin aus. „Der Zeitpunkt wird sicher Thema im Parteivorstand“, so ein ärgerlicher ÖVP-Grande zu ÖSTERREICH vor der Sitzung – der Beschluss zum Jobwechsel ist dann aber trotzdem einstimmig gefallen.

Kanzler dankt Mikl
Auch in der SPÖ war man irritiert: Kanzler Werner Faymann soll Mitterlehner sofort angerufen haben: Was da los sei in der ÖVP. Am Sonntagabend ließ Faymann dann wissen: Er respektiere die Entscheidung – und danke Mikl-Leitner für ihre Arbeit.

(gü)

Der Live-Ticker vom ÖVP-Parteivorstand zum Nachlesen

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