Top-Kardiologe Pachinger spricht über Josef Prölls Gesundheitszustand.
Im Interview für die Tageszeitung ÖSTERREICH spricht der behandelnde Arzt von Vizekanzler Josef Pröll über den "ausgedehnten Lungeninfarkt" seines prominenten Patienten. Pröll selbst hat den Spitzenkardiologen Otmar Pachinger für das Interview der ärztlichen Schweigepflicht entbunden.
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Lebensgefahr
Pachinger konnte Pröll durch sein schnelles Eingreifen offensichtlich das Leben retten. Pachinger:"Der Lungeninfarkt von Josef Pröll war ausgedehnt und hat daher ein ernsthaftes Problem dargestellt."
Pröll hat bekanntlich bereits zum zweiten Mal eine Beinthrombose - diese hatte zur Lungenembolie mit Infarkt geführt - erlitten. Pachinger: "Um zu vermeiden, dass so etwas noch einmal vorkommt, ist eine lange bis lebenslängliche Blutverdünnung notwendig."
Heilungsverlauf
Auf die Frage wie lange der Vizekanzler auf Reha bleiben solle - Pröll will nach Ostern ein Polit-Comeback feiern - antwortet der Arzt: "Zur optimalen sogenannten Rezidiv-Prophylaxe gehört neben den Medikamenten aber auch eine konsequente Korrektur einiger Risikofaktoren. Körperliche und emotionale Stressbelastung (Reisetätigkeiten, lange Sitzungen etc.) sollten für einen optimalen Heilungsverlauf absolut vermieden werden. Aus ärztlicher Sicht ist außerdem ein stationärer Rehabilitationsaufenthalt sinnvoll, notwendig und zu empfehlen."
Die ÖSTERREICH-Frage, ob Pröll je wieder fit für die Spitzenpolitik werde, beantwortet Pachinger: "Wenn all diese jetzt notwendigen Maßnahmen (Blutverdünnung, Bewegung etc.) eingeleitet werden, kann das Wiederholungs-Risiko deutlich reduziert werden und die Lungenfunktion sich weitestgehend erholen. Auch die Funktion eines Spitzenpolitikers kann dann wieder ausgeübt werden. Am Anfang müssen allerdings gewisse medizinische Spielregeln eingehalten werden und der Finanzminister muss in guter und regelmäßiger medizinischer Beobachtung bleiben."