Kultfiguren wie David Schalko, Gery Keszler und Eric Kandel für Fischer - Rosenkranz präseniert nationale Urgesteine.
Für die FP-Hofburg-Kandidatin Barbara Rosenkranz werfen sich seit gestern nationale Persönlichkeiten in die Schlacht. 18 meist strikt nationale Mitglieder kann ihr Personenkomitee vorweisen, darunter nur eine – sehr weit rechte – Frau: die 73-jährige Ex-FP-Klubobfrau im Kärntner Landtag, Kriemhild Trattnig.
Haupt: „Werden diffamiert und anonym bedroht“
Keiner
der Unterstützter zähle seines Wissens nach „unter 45 Lenze“, sagt selbst
Ex-FP-Vizekanzler Herbert Haupt. Er teilt mit dem FP-nahen Historiker Lothar
Höbelt den Vorsitz und ist prominentestes Mitglied im Komitee. Sein
Hauptjob: Verschwörungstheorien und eine „Jetzt erst recht“-Linie wie einst
die Waldheim-VP: „Es kann nicht sein, dass Rosenkranz ungestraft diffamiert
wird.“ Mit Ex-FP-Justizminister Harald Ofner oder Ex-FP-Obmann Alexander
Götz habe man auf Haudegen gesetzt, „denen Bedrohungen nichts anhaben“, so
Haupt. Und: „In Zeiten wie diesen schlägt das System zurück.“ Auch er
erhalte „mysteriöse Anrufe“.
Wahlbeteiligung auf Rekordtiefstand
Alle drei Hofburg-Kandidaten
müssen freilich zuerst gegen die niedrigste Wahlbeteiligung aller Zeiten
ankämpfen: Laut Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer könnte die Beteiligung
auf ein Rekordtief von 50 Prozent sinken (2004: 71,6 %). Und: Bis zu 60
Prozent der ÖVP-Wähler werden laut Bachmayer nicht wählen gehen – diese
bürgerlichen Nichtwähler sind für Rosenkranz und ihren Kontrahenten Rudolf
Gehring der „Hoffnungsmarkt“.
Von Haupt bis Ofner
1. Walter Rosenkranz FPÖ-Abgeordneter, Burschenschafter. |
Fischer gewinnt neue VP-Promis
Es war nicht gerade das, was man hierzulande als jung und dynamisch empfindet, was Heinz Fischer ursprünglich als sein Personenkomitee präsentierte. Es bedurfte offenbar erst eines gewissen „Rosenkranz-Effekts“, dass nun – nach deren allzu zögerlichen NS-Distanzierung – die Riege der Fischer-Unterstützer plötzlich immer bunter wird:
Als Antwort auf das gestern präsentierte Rosenkranz-Komitee stellte wenige Stunden danach die Fischer-Truppe ihre neuesten Unterstützer vor: Von ORF-Kultautor David Schalko über den ersten Österreicher im All, Franz Viehböck, bis hin zu durchaus überraschenden Unterstützern wie Elisabeth T. Spira und Walter Kirchschlager, Sohn des verstorbenen Ex-Präsidenten sowie Professor für Philosophie und Theologie, reicht das Spektrum der Fischer-Fans nun.
Durchbruch im VP-Lager?
Und obgleich gestern gleich zwei aktive
VP-Politiker, EU-Mandatar Ernst Strasser und Christgewerkschafter Norbert
Schnedl, Fischer als nicht wählbar bezeichneten: Optimisten im Fischer-Team
glauben, dass mit anderen Schwarzen wie dem CV-er und Ex-ORF-Boss Gerhard
Weis sowie mit Sixtus Lanner, einst VP-Generalsekretär, sogar ein Durchbruch
in der VP-Wählerschaft näher rückt – nach dem EU-Abgeordneten Othmar Karas
und dem VP-Doyen Herbert Krejci fand man weitere VP-Promis, die sagen, dass
sie Fischer wählen werden.
Kampf um jeden Wähler
Seit gestern tourt Fischer wieder
durch die Länder – heute etwa wird in Wien-Floridsdorf ein
„Bio-Präsidentenweckerl“ präsentiert. Ganz rund läuft es freilich noch
nicht: Für Donnerstag sucht man noch Aktivisten für einen Aktionstag.
Von Schalko bis Lanner
1. David Schalko, Regisseur und Topautor des ORF |