Fischer, Rosenkranz, Gehring oder keinen. Unsere Promis verraten ihr Wahlgeheimnis.
„Es ist einfach Oarsch.“ Wolfgang Ambros nimmt sich kein Blatt vor den Mund. „Wenn ich gehe, dann wähle ich natürlich Heinz Fischer. Es gibt sowieso keine andere Alternative.“ Weiß wählen? „Das Unnötigste, was ich je gehört habe.“
Österreich erlebt heute den finalen Showdown des langweiligsten Wahlkampfes aller Zeiten. Null Themen, keine TV-Duelle, öde Plakate. Die Wahl ist deshalb schwer wie nie – auch für prominente Österreicher. Urgestein Heinz Fischer, Rechtsauslegerin Barbara Rosenkranz oder doch „Oberchrist“ Rudolf Gehring? Hingehen und ungültig stimmen? Oder gleich daheim bleiben und auf die Wahl pfeifen?
28 prominente Österreicher verrieten ihre Entscheidung für den heutigen Sonntag. Fazit des Rundrufes: Nicht alle formulieren so deftig wie Ambros – aber viele sind seiner Meinung...
Eva Pölzl - ORF-Moderatorin
Ich wähle Heinz Fischer, weil
ich finde, dass Österreich auf einen national und international so
anerkannten Präsidenten stolz sein kann.
Ursula Plassnik - Ex-Außenministerin
Meine Stimme werde ich
der politischen Persönlichkeit der ÖVP geben, die ich für die am besten
Geeignete halte. Das ist meine Form des Protests.
Alfons Haider - Entertainer
Ich werde die Möglichkeit der
Briefwahl nutzen, da ich nicht hier bin. Ich werde wählen, weil ich diese
Wahl für eine der wichtigsten der letzten Jahre halte. Das Amt des
Bundespräsidenten ist als Bollwerk gegen rechts ganz entscheidend. Und der
amtierende Bundespräsident hat sich in dieser Funktion als moralische
Instanz bewiesen.
Stefan Petzner - BZÖ-Abgeordneter
Die Bundespräsidentenwahl
ist völlig uninteressant. Deshalb gehe ich gleich gar nicht hin. Eine
Demokratie muss das aushalten.
Harald Serafin - Mörbisch-Legende
Ich gehe auf jeden Fall
wählen und werde für Heinz Fischer stimmen. Er ist in diesem Sammelsurium
der einzige Kandidat. Davon abgesehen sollte jeder wählen gehen, denn genau
das ist eines der Privilegien einer Demokratie.
Pius Strobl - ORF-Sprecher
Ich wähle Heinz Fischer. Weil er einer
der verträglichsten Präsidenten ist, an die ich mich erinnere. Und er ist
ein sehr normaler und normal gebliebener Mensch. Und weil ich ihn
intellektuell sehr schätze.
Felix Dvorak - Intendant
Ich komme extra aus meinem Urlaub von
Italien nach Wien, um wählen zu gehen und für Heinz Fischer zu stimmen. Ich
wähle selbstverständlich nur ihn, weil er der Einzige ist, der es
geschafft hat, dass ihn auch andere Parteien goutieren.
Karlheinz Hackl - Schauspieler
Man muss zur Wahl gehen – weil
„die anderen“ gehen ja auch, und das wird irrsinnig gefährlich! Man sollte
auch lieber „farblos“ wählen als weiß. Denn diesmal geht es nicht um
Personen, sondern um unser Land und dessen Reputation!
Maresa Hörbiger - Schauspielerin
Bundespräsident Heinz
Fischer ist ein (Staats-)Mann, ein Wort, der auch große Sensibilität und
großes Verständnis für Kunst und Kultur zeigt.
Rudolf Buchbinder - Star-Pianist
Meine Frau und ich kennen Heinz
und Margit Fischer seit nahezu 40 Jahren. Wir wünschen uns eine zweite
Amtsperiode von Heinz Fischer, weil er sein Amt unparteiisch, fair und
gewissenhaft ausübt und weil man überall in der Welt auf ihn stolz sein kann.
Katrin Lampe - ATV-Moderatorin
Natürlich werde ich zur Wahl
gehen. Es ist wichtig, dass mit einer hohen Wahlbeteiligung ein Zeichen
gegen Rosenkranz gesetzt wird. Ich wähle Fischer.
Peter Pilz - Grün-Abgeordneter
Ich wähle diesmal den Herrn
Weiß. Ich hätte ja gern Heinz Fischer gewählt, er stellt sich aber als
Oberbefehlshaber des Bundesheeres im Fall des Assistenzeinsatzes des
Bundesheeres an der Grenze nicht auf die Seite der Verfassung, sondern auf
Seite der burgenländischen SPÖ.
Ewald Stadler - BZÖ-Abgeordneter
Ich wähle Rudolf Gehring,
weil er der einzige Katholik auf der Kandidatenliste ist. Barbara Rosenkranz
wähle ich nicht, weil ich sicher keine Wotan-Gläubige wähle und den linken
Agnostiker Heinz Fischer auch nicht. Man muss schauen, wer welche
Grundhaltungen hat.
Gunnar Prokop - Handball-Zampano
Fischer ist als BP nicht
unparteiisch, Frau Rosenkranz, die ich persönlich kenne und für sehr
intelligent halte, hätte ich ohne das rechte Theater gewählt.
Oliver Wimmer - Ex-Starmaniac
Gehring hat sich für mich durch
seine seltsamen Vorstellungen zu Homosexualität und Familie disqualifiziert,
auch Rosenkranz ist für mich absolut unwählbar. Damit bleibt nur noch Heinz
Fischer. Ich finde es wichtig, dass man zur Wahl geht.
Didi Constantini - Trainer Fußball-Nationalteam
Normalerweise
äußere ich mich nicht vor Wahlen. Diesmal wähle ich Fischer, weil ich ihn
gut finde.
Niki Lauda - Unternehmer
Ich werde heute nicht an der Wahl zum
Bundespräsidenten teilnehmen. Ich bin nicht einmal in Österreich.
Christoph Leitl - Wirtschaftskammer
Rosenkranz ist unwählbar.
Gehring kenne ich nicht und weiß wählen will ich nicht.
Erhard Busek - Ex-Vizekanzler
Es gibt keine Alternative, obwohl
ich wegen der Kaczynski-Begräbnisabsage verärgert über ihn bin.
Wolfgang Ambros - Popstar
Wenn ich gehe, dann wähle ich natürlich
Heinz Fischer. Weiß wählen? Sicher net! Das ist das Unnötigste, was ich je
gehört habe. Eine verlogene, doppelmoralische Einstellung, da braucht man
gleich gar nicht wählen gehen. Wo sind wir denn da jetzt?! Es ist einfach
Oarsch!
Eric Papilaya - Ex-Starmaniac
Natürlich gehe ich zur Wahl und
wähle Heinz Fischer . Er hat seine Sache gut gemacht und ist der einzig
wählbare Kandidat. Mir ist unverständlich, dass die ÖVP sich zu keiner
Wahlempfehlung durchringen konnte.
Klaus A. Schröder - Albertina-Chef
Wen ich heute am Sonntag
wählen werde …? Scherz beiseite: Fischer, wen sonst?!
Herbert Haupt - Ex-Sozialminister
Ich wähle Rosenkranz, weil
Fischer ein Altlinker und Nordkorea-Freund ist.
Nina Bruckner - Lugners Ex
Ich gehe sicher wählen, weil man als
volljähriger Staatsbürger diese Chance nützen sollte. Ich bin noch
unschlüssig. Die meisten sagen mir aber, dass ich Heinz Fischer wählen
soll – aus welchen Gründen auch immer …
Hubert Neuper - Ex-Skispringer
Ich verbringe mit meiner Familie
das Wochenende in Rom. Da wir keine Wahlkarte beantragt haben, können wir
auch nicht wählen.
Klaus Eberhartinger - EAV-Leader
Die Wahl ist völlig klar: Heinz
Fischer. Er ist zwar kein spektakulärer Bundespräsident, aber die
Alternativen muten mir doch sehr kabarettistisch an – wenn es nicht so
traurig wäre. Rosenkranz hat sich mehr als geoutet, glaubt wohl sie
kandidiert in Ungarn. Gehring kann man nicht mal ignorieren. Da hat Lugner
noch mehr her gegeben damals ...
Franzobel - Autor
Ich werde eher nicht zur Wahl gehen. Ich finde,
der amtierende Bundespräsident ist wirklich schwach gewesen – er hätte in
einigen Fragen mehr Stärke zeigen müssen. Er war zu leise.
Josef Hickersberger - Ex-Nationaltrainer
Ich wähle in der
Botschaft von Abu Dhabi. Meine Entscheidung ist einfach: Fischer aus
Überzeugung – nicht aus Mangel an Alternativen.