Migration – einmal anders. 16 Experten sollen jetzt ein ganz neues Konzept entwerfen.
Die Frage ist: „Was kann Migration leisten, damit unsere Systeme sicher und stabil bleiben? Und: Wie muss man dem begegnen? Das sollen Experten erarbeiten.“ Sichtlich stolz präsentierte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) gestern ihren „Migrationsrat“. Die 16 Experten und Promis sollen „in eineinhalb bis zwei Jahren“ eine neue „Migrationsstrategie“ erarbeiten.
Lendvai als Vorsitzender
Dafür hat sich Mikl-Leitner bekannte Gesichter geholt – Leiter des Rats ist ein Doyen des Journalismus in Österreich, Paul Lendvai. Der gebürtige Ungar scherzte bei der Präsentation am Dienstag, dass er bis heute seinen Akzent nicht verloren hat: „Ich bin ein lernwilliger Jungösterreicher.“ In der Sache meint er es aber ernst: Er will „mit kritischem Geist“ dem Land dienen und „fernab von düsteren Szenarien oder Banalitäten“ arbeiten. Inhaltlich lässt er sich von der Ministerin nichts reinreden: „Es gibt keine Weisungen aus dem Ministerium, das war meine Bedingung“, stellt er gegenüber ÖSTERREICH klar. An seiner Seite ist auch TV-Moderatorin Arabella Kiesbauer, sie soll sich um den Unterbereich „Diversität“ kümmern. Ebenfalls ein bekanntes Gesicht ist für das Thema Politisches System und Medien engagiert – der Ex-ZIB-Moderator Gerald Groß.
Neue Töne
Mikl-Leitner selbst steht ja momentan wegen fragwürdigen Ermittlungen im Schlepperprozess, der sogar unterbrochen werden musste, unter Druck. Der Migrationsrat soll nun „Sachlichkeit“ in die Zuwanderungsdebatte bringen.